Tradition | Bräuche rund um den Erdball
Weihnachten in aller Welt
Heute und morgen wird in vielen Teilen der Welt Weihnachten gefeiert – bisweilen allerdings ein wenig anders, als wir es gewohnt sind. So sind die Tschechen etwa äusserst abergläubisch, in Japan ist Weihnachten vor allem das Fest der Verliebten und in Australien und Neuseeland ist sowieso alles ganz verkehrt...
In Polen wird das Weihnachtsfest, wie auch bei uns, normalerweise im Kreis der Grossfamilie begangen. Mit dem Essen wird begonnen, sobald der erste Stern am Himmel aufgetaucht ist. Eine schöne Tradition: Als Zeichen der Gastfreundschaft und für unerwarteten Besuch, wird immer ein Gedeck mehr als benötigt aufgelegt.
Die tschechischen Weihnachtstraditionen sind äusserst zukunftsorientiert. So werden etwa Äpfel kreuzweise geschnitten. Wenn ein Stern im Kern erscheint, steht ein gutes Jahr bevor, erscheint ein Kreuz, wird es schlechte Zeiten geben. Mädchen werfen zudem Schuhe über ihre Schultern. Wenn die Schuhspitze zur Tür zeigt, steht eine baldige Heirat bevor. Auch Bleigiessen gehört zu den tschechischen Weihnachtstraditionen.
Ab wann darf man feiern?
In den Niederlanden ist der «Sinterklaasavond», der Nikolausabend, wichtiger als Weihnachten, obwohl die Niederländer in den letzten Jahren damit begonnen haben, den Weihnachtsabend mit dem Weihnachtsmann zu feiern. Dies löst alljährliche Kontroversen darüber aus, ab wann es überhaupt angemessen sei, Weihnachten zu feiern und weihnachtliche Artikel etwa zu verkaufen. Eine alljährliche Diskussion, die man auch hierzulande kennt...
Auf den Britischen Inseln legt der Weihnachtsmann die Geschenke an Heiligabend unter den Weihnachtsbaum. Am Weihnachtstag erst kommen Familien und Freunde zu einem traditionellen Weihnachtsmahl zusammen. Auch am 26. Dezember wird im Rahmen des Boxing Days munter weiter gefeiert.
Zu wenig Bäume im Hohen Norden
In Island ist es (nicht) weit her mit den Weihnachtsbäumen: Wegen des Mangels baute man sich früher Bäume aus Holzstücken, malte sie grün an und dekorierte sie mit grünen Zweigen und Weihnachtsdekorationen. Heute werden die Tannenbäume meist vom Festland nach Island transportiert. An Heiligabend werden dann Weihnachtslamm, Rauchfleisch, Würstchen und selbstgebrautes Bier genossen.
Obwohl der 24. Dezember in Norwegen bis 16 Uhr ein gesetzlicher Arbeitstag ist, schliessen die meisten Läden frühzeitig. Das traditionelle Weihnachtsmahl am Abend besteht aus Schweine- oder Lammrippchen mit Kartoffeln, norwegischem Sauerkraut und Steckrüben. Wenn Kinder anwesend sind und im vergangenen Jahr artig waren, stattet ihnen der «Julenissen» einen Besuch ab. Ansonsten werden die Geschenke unter den Weihnachtsbaum gelegt und vom jüngsten Anwesenden verteilt.
Väterchen Frost lässt grüssen
In Russland und manchen anderen slawischen Ländern Osteuropas kennt man Väterchen Frost, der von seiner Enkelin Schneeflöckchen begleitet wird. Einer Legende nach fährt er in einem Schlitten, der von drei Pferden gezogen wird und bringt den Kindern Geschenke. Weihnachten wird in Russland am 7. Januar gefeiert. Die Geschenke bekommen Kinder allerdings schon an Silvester.
Musikalischer gehts in Griechenland zu und her: Hier ziehen Kinder zu Weihnachten von Haus zu Haus und singen die sogenannte «Kalanda». Belohnt werden sie dafür mit Rosinen, Feigen und Gebäck. Die Bescherung findet auch hier nicht am 24. Dezember, sondern am 31. Dezember statt.
Fest der Verliebten in Asien
In Japan sind Weihnachtsfeiern sehr verbreitet, obwohl Weihnachten, im Gegensatz zum Neujahrstag, kein offizieller Feiertag ist. Es ist vor allem ein Abend für Verliebte, die sich gegenseitig beschenken, ein spezielles Rendezvous haben und an Weihnachtsbeleuchtungen vorbeispazieren. Religiöse Komponenten spielen keine allzu grosse Rolle.
Auch in den Vereinigten Staaten ist Religion an Weihnachten eher zweitrangig. Wegen der Multikulturalität des Landes wird zudem grossen Wert auf politische Korrektheit gelegt, weswegen möglichst nur «Season Greetings», also allgemeine Grüsse zum jeweiligen Fest verschickt werden. Auch Barack Obama hat während seiner Amtszeit jeweils «Happy Holidays» und nicht «Merry Christmas» gewünscht.
Interessant wirds in Australien und Neuseeland, hier fällt Weihnachten nämlich mitten in den Sommer. Trotzdem ähneln die australischen und neuseeländischen Bräuche jenen in Grossbritannien und Nordamerika und bleiben winterlich: Man sieht Weihnachtsmänner auf dem Schlitten und Schneeszenen auf Weihnachtskarten inmitten eines heissen Sommers. Für Touristen findet am berühmten Bondi Beach in Sidney ein Truthahn-Barbecue statt.
(Quelle: Wikipedia)
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Kommentare
Enrico Chivaldori - ↑6↓11
Warum schafft man es im Oberwallis nicht einen längeren Traditionellen Weihnachtsmarkt wie in zig anderen Orten im Land / Europa / Welt zu organisieren? Von vielen Touristen höre ich z.B oft warum gibt es in der Bahnhof Region in Visp im Dez keine Stände gibt....
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