Suonen | Suoneninventar aktualisiert
Rund 190 wasserführende Suonen im Wallis
Die Suonen im Wallis wurden neu vermessen und kartografiert. Gemäss überarbeitetem Inventar hat die Anzahl der betriebenen Suonen im 20. Jahrhundert abgenommen. Derzeit existieren noch etwa 190 wasserführende Suonen von mehr als einem Kilometer. Diese will man für die Zukunft bewahren.
Das kantonale Suoneninventar aus dem Jahr 1993 wurde überprüft und aktualisiert. Ziel des Projekts sei es, die Datengrundlage der betriebenen Suonen für das ganze Wallis zu vereinheitlichen, ein geografisches Informationssystem (GIS) aufzubauen und Informationen in Bezug auf die nachhaltige Wasserbewirtschaftung aufgrund des Klimawandels zugänglich zu machen, heisst es in einer Mitteilung des Kantons.
Neben der zentralen Bedeutung, welche die Suonen für die traditionelle und moderne Landwirtschaft, die Natur und die Landschaft haben, würden diese ein zentrales Element des Walliser Kulturguts bilden. Mit dem Rückgang der Landwirtschaft generell, dem Ersatz mittels Wässerwasserstollen und dem Aufkommen von Beregnungsanlagen wurden viele dieser Wasserleiten teilweise oder ganz aufgegeben. Seit Anfang der Achtzigerjahre haben die Suonen für den Tourismus jedoch zunehmend an Bedeutung gewonnen. Im Rahmen einer zeitgemässen Wasserbewirtschaftung verfügen Suonen zudem über ein besonderes Potenzial, unter anderem in der Waldbrandbekämpfung sowie bei der Regulierung und Ableitung des Oberflächenwassers von den Talflanken.
Im Rahmen der Nachführungsarbeit wurden die Resultate ebenfalls mit dem Inventar des Walliser Suonenmuseums und dem Inventar «Suonen des Wallis» von Johannes Gerber aus dem Jahr 2015 abgeglichen. Im aktualisierten kantonalen Suoneninventar (Stand Juli 2018) sind demnach insgesamt 188 wasserführende Suonen mit einer Länge von mehr als 1000 Meter klassiert. Das Inventar umfasst 55 Wasserleiten von kantonaler, 101 von regionaler und 32 von lokaler Bedeutung.
pd / pan
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