Verkehr | Kantonsranking zu den besten Lenkern verblüfft
Walliser sind grottenschlechte Autofahrer

Blechschaden. Im Wallis häufiger als in vielen anderen Regionen der Schweiz (Symbolbild).
Foto: Keystone

Am hinteren Ende. Im Vergleich der Kollisionsfrequenz der Kantone liegt das Wallis an viertletzter Stelle.
Foto: Grafik AXA Winterthur
Eine neue Rangliste zeigt, dass die Walliser Automobilisten nicht zu den sichersten Lenkern der Nation zählen. Nur die Kantone Tessin, Genf und Basel-Stadt weisen höhere Kollisionsfrequenzen auf.
Die AXA Winterthur ist der Frage nachgegangen, wo die besten Autofahrer der Schweiz leben. Dazu hat das Versicherungsunternehmen die Frequenz der jährlich rund 70'000 Kollisionsschäden in der Schweiz untersucht und diese mit der Durchschnittsfrequenz aller Schweizer Kantone verglichen. Die Untersuchung zeigt: Am wenigsten Crash-Schadenmeldungen gibt es aus der Innerschweiz. Im Vergleich zum Schweizer Schnitt werden von Lenkerinnen und Lenkern mit Urner Kontrollschild rund ein Viertel weniger Kollisionsschäden gemeldet. Es folgen Nidwaldner, Luzerner und Thurgauer mit rund einem Sechstel weniger Schäden als im Durchschnitt.
Am anderen Ende der Rangliste nimmt das Tessin die Spitzenposition ein. Die Kollisionsfrequenz im südlichsten Schweizer Kanton liegt gut ein Fünftel über dem nationalen Schnitt. Auch die Kantone Basel-Stadt, Genf, Wallis und Waadt sind mit Frequenzen von 10 bis 20 Prozent über dem Durchschnitt am unteren Ende des Rankings zu finden. Der Kanton Wallis liegt dabei in der Rangliste auf Position 23 von 26 Kantonen. Laut AXA Winterthur haben die Autolenker in diesen Regionen ihre Wagen jedoch nicht zwingend schlechter im Griff. Auch äussere Faktoren hätten einen gewissen Einfluss auf die entsprechende Kollisionsfrequenz. So spielt beispielsweise die Verkehrsdichte eine wichtige Rolle.
Strassen haben Einfluss
«Bei erhöhtem Verkehrsaufkommen passieren natürlich auch mehr Kollisionen. Das erklärt teilweise das gute Abschneiden der weniger dicht besiedelten Innerschweizer Kantone und das schlechtere Abschneiden von Basel Stadt oder auch dem Tessin», nimmt Thomas Lang, Leiter Motorfahrzeug Services bei der AXA Winterthur, eine Einschätzung vor. Im Tessin und den ebenfalls schlecht platzierten Westschweizer Kantonen komme hinzu, dass die Leasingquote gemäss Daten des Unternehmens im Vergleich zur restlichen Schweiz höher sei. «Bei geleasten Autos ist die Kollisionsfrequenz gewöhnlich höher, weil auch kleine Schäden stets gemeldet werden», so Lang.
Doch alle Unterschiede lassen sich laut AXA Winterthur nicht durch äussere Faktoren erklären. «Das Fahrverhalten hat selbstverständlich ebenfalls einen wesentlichen Einfluss auf die Kollisionshäufigkeit. Gerade im Tessin und im Wallis stellen viele schmale und unübersichtliche Strassen Lenkerinnen und Lenker vor besondere Herausforderungen», erklärt der Fachmann weiter. Da ist es ein Trost, dass die Unfallzahlen gemäss dem nationalen Trend auch im Wallis seit Jahren rückläufig sind. Laut Daten des Bundesamts für Strassen (ASTRA) ereigneten sich im Kanton etwa im Jahr 2015 insgesamt 505 Unfälle mit Personenschäden. Zur Jahrtausendwende waren es noch 806.
pmo
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Kommentare
Oskar Ruppen - ↑6↓4
Die weinproduzierenden Kantone liegen ganz unten in der Statistik...
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petschi - ↑4↓3
Gibt es APPENZELLERWEIN???