Landwirtschaft | Im Rarner «Chummuderfji» wachsen dicke Dinger
Riesenkürbis in Raron ist reif für die Ernte
2015 scheint ein Kürbisjahr zu werden – zumindest im Garten von Therese und Hubert Schmid aus Ausserberg. Auf ihrer kleinen Anlage im Gebiet «Chummuderfji» in Raron gedeihen die orangen Feldfrüchte besonders üppig und nehmen riesige Ausmasse an.
Schon von weitem sind die kniehohen Früchte der Kürbisspflanze auf dem kleinen Stück Land, das von den Pensionären Therese und Hubert Schmid bewirtschaftet wird, im «Chummuderfji» unterhalb von St. German zu sehen. Zwischen den krautigen Ranken sind deren drei während rund 90 Tagen zu prallen Prachtexemplaren herangereift. Selbst den Unwettern, welche die umliegenden Felder in der Talebene im August 2015 teilweise zerstörten, haben die Kürbisse des Ehepaars getrotzt.
Grösstes Exemplar wurde überdacht
Züchter Hubert Schmid (70), der sein aussergewöhnliches Hobby während 16 Jahren stets verfeinert hat, weiss genau, was die Pflanzen für ein gutes Gedeihen brauchen: «Die Wasserzugabe muss, besonders im jetzigen Reifezustand wohl dosiert sein. Zuviel Feuchtigkeit lässt die Kürbisse erfaulen und schliesslich aufplatzen.» Etwas enttäuscht zeigt der Fachmann auf einen seiner Gartenriesen, der in der Nähe des Stielansatzes einen tiefen Riss aufweist.
Das sollte ihm bei seinem grössten Kürbis, dessen Gewicht der Gärtner auf rund 200 Kilogramm schätzt und dessen Umfang etwa 320 Zentimeter misst, nicht passieren: «Eine eigens gebaute Dachkonstruktion soll den auf wasserfesten Bauplatten aufliegenden blass-orangen Koloss in den letzten Tagen vor der Ernte vor zuviel Regenwasser schützen», so Schmid. Mehrere Decken und eine Plane, mit denen die ambitionierten Züchter den Kürbis allabendlich zudecken, hält Bodenfrost fern.
Altbekannte Gäste am Kürbisfestival
Die Ausserberger haben den gut gewachsenen Kürbis der Sorte «Atlantic Giant» im April aus einem Samen gezogen, den sie vom aktuellen Europa- und Weltrekordhalter der schwersten Kürbisse, Beni Meier aus Neftenbach bei Winterthur erhalten haben. Nach den Eisheiligen im Mai 2015 wurde das junge Gewächs bei mildem Frühlingswetter im eingehagten Garten angepflanzt. Fortan war das Ehepaar mit dem grünen Daumen tagtäglich auf dem kleinen Grundstück anzutreffen: «Um die Ranken zu stutzen, zu jäten, die Blüten zu bestäuben oder den heranwachsenden Koloss fachgemäss zu platzieren», nennen die Schmids nur einige Mühen, die sie während des Gartenjahrs unternommen haben.
Und der Kürbis, der auf den Namen «Balladur», nach einem ehemaligen französischen Premierminister getauft wurde, entwickelte sich unter den Anstrengungen der Hobbygärtner prächtig. Am kommenden Samstag, 3. Oktober darf das Monstrum endlich geerntet werden. Mittels eines Hebekrans wird der Brocken auf die Ladefläche eines Kleinlasters verladen, um ihn dann an das diesjährige Kürbisfestival in Ried-Brig zu transportieren. Dort kommt schliesslich aus, wie viele Kilogramm der Gigant auf die Waage bringt.
Saisonale Spezialität
Ob das Riesenexemplar den Kürbiszüchtern aus Ausserberg erneut den 1. Platz in der Kategorie der schwersten Kürbisse in der Region einbringen wird, bleibt abzuwarten. Hubert Schmid fügt augenzwinkernd an: «’Balladur’ macht eine gute Figur. Das ist die Hauptsache.»
Und was geschieht mit dem Schwergewicht nachdem er geerntet und in Ried-Brig vermutlich auch prämiert wurde? «Das Kürbisfleisch wird für den Weiterverbrauch an ein paar Gastronomiebetriebe abgegeben», erklärt Hubert Schmid. «Aus dem Kürbis lassen sich nämlich zahlreiche schmackhafte Gerichte zubereiten.» Mit Kürbiscrèmesuppe, Kürbiskernöl oder Kürbis-Gulasch nennt er nur einige Möglichkeiten, wie die Feldfrucht weiterverarbeitet werden kann. Sicher ist jedoch, dass Therese und Hubert Schmid mit ihren riesigen Kürbissen auch im Herbst 2016 für reichlich Nachschub und eine wahre Kürbisfleischschwemme sorgen werden.
pan
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