Gesundheit | Eine Analyse des Bundes zeigt das Suchtverhalten nach Kanton aufgegliedert auf
Walliser am häufigsten wegen Substanzmissbrauch im Spital
In Basel-Stadt und der Romandie gibt es schweizweit am meisten Spitalaufenthalte wegen Alkohols und anderer Drogen. Das Wallis zählt bis zu 17,4 stationäre Spitalaufenthalte pro 1000 Einwohner.
Bei Spitzenreiter Basel-Stadt gab es 2016 pro 1000 Einwohner 17,4 entsprechende stationäre Spitalaufenthalte. Dahinter folgten fast alle Kantone aus der Romandie. Für's Wallis gibt es bisher keine konkreten Zahlen. Der Kanton befindet sich aber im 5. Quantil – dem höchsten. In diesem befinden sich die Kantone, welche zwischen 10 und 17,4 stationäre Spitalaufenthalte pro 1000 Einwohner zählen. Den tiefsten Wert hatte mit einer Rate von 4,8 Spitalaufenthalten der Kanton Zug. Ursache für die meisten Fälle war Alkohol. Dies zeigt eine neue Auswertung des schweizerischen Gesundheitsobservatoriums, über die die «SonntagsZeitung» und «Le Matin Dimanche» berichten.
Als einen der Gründe für die Unterschiede zwischen den Kantonen nannten Suchtexperten gegenüber der Zeitung unterschiedliche Trink- und Konsumkulturen. Dies gelte insbesondere für die Romandie, wo es viele Weinbauern gebe, hiess es beim Walliser Gesundheitsobservatorium. Frédéric Favre, Chef-Statistiker des Walliser Gesundheitsobservatoriums, sagt in einer «persönlichen Stellungnahme» gegenüber der SonntagsZeitung: Die Nähe zu den Alkoholproduzenten «ist sicher ein Faktor, der den Konsum begünstigt.»
Über 75 000 Spitalaufenthalte
Das basel-städtische Gesundheitsdepartement hingegen wehrte sich vehement gegen eine solche Zuschreibung. Das Konsumverhalten sei nicht entscheidend, sagte eine Sprecherin des Departements. Vielmehr spiele die Art und Weise, wie die Diagnosen in den Spitälern erfasst würden, eine Rolle.
Für die Analyse haben Wissenschaftler über 75 000 Spitalaufenthalte wegen des Konsums von Alkohol, Tabak, Schlaf- und Beruhigungsmitteln, Schmerzmitteln, Cannabis, Kokain, Lösungsmitteln oder Halluzinogenen wie LSD herangezogen. Die Diagnosen umfassten ein breites Spektrum an schädlichen Gebrauchs von Vergiftungen bis hin zu psychischen Störungen.
Artikel
Kommentare
Noch kein Kommentar