Klima | Bäume leiden unter Trockenstress
Wallis: Aktuelle Trockenheit verändert Wälder
Im letzten und in diesem Jahr zeigten sich in den Schweizer Wäldern die Auswirkungen des trockenen und wärmer werdenden Klimas immer stärker. Betroffen ist auch das Wallis.
Der Klimawandel macht sich immer bemerkbarer - auch in den Wäldern. Regional sind jedoch Unterschiede bei den Trockenheitsschäden zu beobachten. Stark vom Baumsterben betroffen sind nach Angaben der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL niederschlagsarme Regionen wie das Wallis und Basel, aber auch der nördliche Teil des Kantons Zürich, Schaffhausen und der nördliche Teil der Kantone St. Gallen und Thurgau sowie ein kleiner Teil Graubündens.
Die Lage in Basel und im Wallis hat sich dabei laut dem WSL im letzten Jahr akzentuiert. Man müsse sich mit dem Gedanken anfreunden, dass sich die Föhren im Wallis verabschieden, weil es immer wärmer werde. Föhren bräuchten etwas mehr Wasser als zum Beispiel die Flaumeiche. Diese vor mehreren Jahrtausenden aus dem Mittelmeerraum in die Schweiz eingewanderte Art komme mit weniger Wasser aus und verjünge sich im Unterwallis erfolgreich.
Der Wald gehe nicht verloren, so die Experten. Durch die Klimaerwärmung um 1 bis 1,5 Grad im letzten Jahrhundert sei die Waldgrenze nämlich um maximal 100 Meter angestiegen, je nachdem, wie intensiv Alpwirtschaft betrieben werde.
Laut dem Bundesamt für Umwelt zeigen gerade Hitzesommer, wie wichtig es ist, für den Wald Massnahmen zur Anpassung an den Klimawandel zu ergreifen. Beispielsweise indem an den Standort angepasste Baumarten gefördert werden.
Borkenkäfer breitet sich aus
Trockenheit und Wärme sind aber auch das optimale Klima für Borkenkäfer. Als eine Folge des Hitzesommers 2018 breitet sich dieser Schädling immer weiter aus. Vom Borkenkäfer befallenes Holz darf in der Schweiz im Gegensatz zu Deutschland nicht mit Spritzmittel behandelt werden. Forstleute greifen nur lenkend ein, etwa indem sie von Borkenkäfern befallene Bäume herausholen. Aktuell sind Forstbetriebe vielerorts daran, von Borkenkäfern befallene Bäume oder aufgrund der Trockenheit abgestorbene Bäume zu räumen.
Vor allem in Schutzwäldern pflanzen Förster aktiv Bäume, um Lücken aufzufüllen, die durch absterbende Bäume entstehen. Es dauert laut den Fachleuten 50 Jahre bis Bäume auf 1500 Meter über Meer ihre Schutzfunktion vor Steinschlag und Lawinen erfüllen können./sda/wh
sda/wh
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