Open Air Gampel | Vom Wallis über Afrika bis nach Tibet
Wahre Superstars des Open Air Gampel
Seit rund 20 Jahren arbeitet das Flüchtlingsheim Visp-Eyholz mit dem Open Air Gampel Hand in Hand. Diese Woche erhielten die Asylanten ihren Sold.
Vier Tage lang dauert das Open Air Gampel jeweils. Bei den über 100'000 Besucher fällt in dieser kurzen Zeit viel Dreck und Abfall an. Um sich vor einer Müllflut zu schützen, arbeitet das Open Air Gampel gemeinsam mit dem Flüchtlingsheim Visp-Eyholz zusammen.
«Die Arbeit mit den Asylbewerbern funktioniert hervorragend. Insgesamt waren dieses Jahr 100 Bewerber und 25 Einheimische zur Unterstützung im Einsatz», erklärt Albert Zengaffinen, Verantwortlicher für Verkehr, Sicherheit und Sauberkeit des Open Air Gampel.
«Das ‚Cleaning-Team’ bestand aus 45 Frauen, welche rund um die Uhr die Toiletten reinigten. Sie machen ihren Job sehr gut. Ich kriege immer sehr viele positive Feedbacks über die sauberen Toiletten.» Doch nicht nur die Toiletten glänzten dank den Damen. Nachdem alle Besucher das Gelände verlassen hatten, nahmen sich die Cleaning-Ladys auch den Containern an, welche den Medien, der Feuerwehr oder den Sanitätern zur Verfügung standen.
Aus allen Winkeln der Welt
Die Herren haben einen anderen Zuständigkeitsbereich. «Die 55 Männer haben bereits im Vorfeld bei der Infrastruktur geholfen. Neben dem Anbringen von Schildern haben sie auch bei der Installation der Sanitäranlagen mitgeholfen. Während des Open Airs waren sie dann vorwiegend für das Mülleinsammeln zuständig. Nach Ende des Festivals waren diese noch weitere sieben Tage im Einsatz. Es wurde alles bis auf den letzten Zigarettenstummel aufgesammelt.»
Der Reinigungstrupp war ein bunt gemischter Haufen. Vorwiegend arbeiteten Eritreer und Tibeterinnen in Gampel. Doch auch aus Somalia, Sri Lanka, Äthiopien, Afghanistan und aus dem Irak stammten die fleissigen Arbeiter. Für ihre geleistete Arbeit erhalten die Asylbewerber eine Entlohnung. «Das Sauberhalten des Areals durch das Flüchtlingsheim kostet uns rund 100'000 Franken. Das Geld erhalten die Arbeiter direkt von uns», sagt Zengaffinen.
20 Jahre Zusammenarbeit
Das Open Air arbeitet seit rund 20 Jahren eng mit dem Flüchtlingsheim in Visp zusammen. Beide zeigen sich über die Zusammenarbeit hoch erfreut. «Bei uns gibt es jeweils Wartelisten, wo man sich für die Arbeiten am Gampel einschreiben kann. Für die Asylbewerber ist es oft die einzige Möglichkeit im ganzen Jahr, etwas arbeiten zu können», erklärt Erwin Heinzmann, Leiter des Flüchtlingsheims in Visp.
Die Trash-Heroes waren jeweils in drei Schichten eingeteilt. Nach ihrer Arbeit durften sie selbst ins Festivalleben eintauchen. «Wir haben ihnen Zelte und Wohnwagen nach Geschlechtertrennung zur Verfügung gestellt. Wenn sie nicht arbeiten mussten, konnten sie sich dort ausruhen. Auch gab es eine Kantine für die Asylbewerber, damit wir ihnen Mahlzeiten liefern konnten. Die Kosten dafür hat das Open Air Gampel übernommen», erzählt Heinzmann.
noa
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Kommentare
Charles-Louis Joris - ↑2↓0
Was da einige des Putzutrupps sich wohl denken mögen, wenn sie da zuhauf noch intakte Zelte und Schlafsäcke und andere brauchbare Güter des täglichen Gebrauchs vorfinden, die in ihren Herkunftsländern odft unbezahlbar sind
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