Bundesratswahlen | Nach Wahl von Viola Amherd
Vierter Bundesratssitz für das Wallis - Uri bleibt vor der Tür
Mit Viola Amherd (CVP) erhält der Kanton Wallis seine erste Bundesrätin und die vierte Vertretung in der Regierung. Uri, immerhin einer der drei Urkantone und trotzdem noch nie im Bundesrat vertreten, bleibt nach der verlorenen Wahl von Heidi Z'graggen vor der Tür.
Weiterhin auf den ersten Bundesratssitz warten muss nach den Wahlen vom Mittwoch auch Nidwalden, nachdem Ständerat Hans Wicki (FDP) die Wahl in die Landesregierung verpasst hat. Immerhin stellte aber Obwalden 1959 bis 1971 mit Ludwig von Moos (CVP) einen Bundesrat.
Das Wallis erhält mit der Wahl von Amherd seine erste Bundesrätin und das deutschsprachige Oberwallis zum zweiten Mal eine Stimme in der Regierung. Die bisherigen Walliser Bundesräte waren Pascal Couchepin (FDP, gewählt 1998), Roger Bonvin (CVP, Wahl 1962) und der bisher einzige Oberwalliser Josef Escher (CVP, Wahl 1950).
St. Gallen erhält mit Karin Keller-Sutters (FDP) Wahl den sechsten Bundesratssitz. Keller-Sutter ist wie Amherd die erste Bundesrätin ihres Kantons, nach Kurt Furgler (CVP, gewählt 1971), Thomas Holenstein (CVP, 1954), Karl Kobelt (FDP, 1940), Arthur Hoffmann (FDP, 1911) und Wilhelm Matthias Naeff (FDP, 1848).
Die Ostschweiz ist nach drei Jahren Unterbruch - seit dem Rücktritt der Bündnerin Eveline Widmer-Schlumpf (BDP) - zurück im Bundesrat. Die Zentralschweiz wartet noch immer, und zwar seit dem Rücktritt des Luzerners Kaspar Villiger (FDP) 2003, auf eine neue Vertretung in der Landesregierung.
Die jüngsten Bundesratswahlen haben an der ungleichen Vertretung der Kantone in der Landesregierung nichts geändert: Spitzenreiter bleibt Zürich mit bisher 20 Regierungsmitgliedern, darunter dem amtierenden Finanzminister Ueli Maurer. Die Waadt erhielt 2015 mit der Wahl von Guy Parmelin (SVP) ihren 15. Bundesrat.
Bern zählte bisher - mit Johann Schneider-Ammann (FDP) und Simonetta Sommaruga (SP) - 14 Regierungsmitglieder. Das Tessin stellte acht Bundesräte, darunter Aussenminister Ignazio Cassis (FDP). Aus Genf kamen bisher fünf, zuletzt Micheline Calmy-Rey (SP). Basel-Stadt dagegen stellte erst zwei Bundesräte; sein letzter Vertreter war der 1959 gewählte Hans-Peter Tschudi (SP).
Neben Nidwalden und Uri sind auch die Kantone Jura, Schaffhausen und Schwyz noch nie im Bundesrat vertreten gewesen. Basel-Landschaft, Glarus und Obwalden stellten bisher erst einen Bundesrat.
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