Kein Diebstahl
Verwechslungen in den SAC-Hütten
Bergsteigen ist ein teurer Sport umso verlockender scheint es für Langfinger, die teure Ausrüstung zu stehlen. Doch in den Oberwalliser SAC-Hütten ist Diebstahl nicht das Problem.
Im «Alpin Outdoorblog» des «Tages-Anzeigers» lässt sich der Blogger darüber aus, dass «Diebstahl in SAC-Hütten nichts Aussergewöhnliches» sei. Die Bestätigung erhielt er bei Bergsportgeschäften. Dass die SAC-Hütten ein Mekka für Langfinger ist, verneinen die Oberwalliser Hüttenwarte jedoch unisono.
«Respekt und Anstand»
«Die Meinung, dass sich in den Bergen nur Engel bewegen, mag zwar nicht ganz stimmen, jedoch können wir bestätigen, dass bei uns auf der Anenhütte bisher absolut keine Diebstähle gemeldet und vorgekommen sind», erklärt das Ehepaar Tscherrig Schäppi auf Anfrage von 1815.ch.
«Unsere Gäste vergessen ab und zu Gegenstände wie Wanderstöcke, Handschuhe oder Sonnenbrillen, welche wir in einer Fundkiste aufbewahren und bei Nachfrage zusenden. Auch der Hütte wird nichts entwendet, anscheinend ist hier noch Respekt und Anstand vorhanden.»
Komplette Skitourenausrüstung zusammengestohlen
Auch in der Lämmerenhütte verneint man einen Anstieg der Anzahl Diebstähle. «Glücklicherweise kommen Diebstähle bei uns nur sehr selten vor. Es ist Jahre her, dass sich jemand in der Nacht eine komplette Skitourenausrüstung zusammengestohlen hat – die besten Ski, die passten, Felle, Skistöcke und Schuhe. Aber sonst können wir keine schlechte Tendenz feststellen», erklärt Hüttenwartin Barbara Wäfler.
Die Mischabelhütte ist zwar keine Hütte des SAC, sondern steht im Besitz des Akademischen Alpenclubs Zürich (AACZ). Trotzdem ist den Pächtern seit der Übernahme vor drei Jahren keine Fälle von Diebstählen bekannt geworden. «Mitunter kommt es zu Verwechslungen bei Steigeisen oder Seilen, welche sich jedoch normalerweise bei der Rückkehr vom Berg auf die Hütte aufklären».
Der einzige Ratschlag, den man Gästen auf einer Hütte dieser Höhe geben kann, wäre Wertsachen bei sich zu tragen und andere Gegenstände gemeinsam in den dafür vorgesehenen Kisten zu deponieren und sich auch zu merken welche die Kiste mit den persönlichen Gegenständen ist, so Maria Anthamatten und Thomas Schnabl.
«Verwechslungen kommen vor»
Debi und Peter Schwitter, die für die Oberaletschhütte zuständig sind, haben bisher gar keine Diebstähle registriert. «Dies hat es in den letzten Jahren noch nie gegeben. Die meisten Leute die etwas nicht mehr finden, wie etwa Wanderstöcke, T-Shirt, Caps und anderes, haben es nur verlegt und es kommt nach gründlicher Suche wieder zum Vorschein. Ab und zu gibt auch Verwechslungen, vor allem bei Wanderstöcken oder Tourenskischuhen.»
Auch gesamtschweizerisch teilt man die Meinung des «Alpin Outdoorbloggers» nicht. «Unseres Wissens ist das Thema Diebstahl nicht wirklich eines in den Hütten. Es kommt zwar sporadisch vor, dass jemand einen Pickel oder ein Seil vermisst, doch vielfach handelt es sich um Verwechslungen, indem jemand ein fremdes Teil behändigt hat. Diebstähle sind aber sehr selten», meint Bruno Lüthi Leiter Marketing/Kommunikation Hütten. «Wenn wir überhaupt davon erfahren, dann wirklich nur alle paar Jahre.»
Von einem Anstieg der Kriminalität in den Hütten könne keineswegs gesprochen werden. Als «Vorsichtsmassnahme» könne man raten, seine Ausrüstungsgegenstände mit Namen zu kennzeichnen, sowie nur mit dem nötigen Bargeld unterwegs zu sein. «In vielen Hütten kann man bargeldlos bezahlen, einige Hütten akzeptieren Reka-Checks oder stellen auch Rechnungen aus, wenn es um grössere Beträge geht, wie beispielsweise bei Gruppen. In jedem Fall empfiehlt es sich, sich vorher bei der Hütte zu erkundigen, welche Zahlungsmittel akzeptiert werden.»
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