Politik | Besucherauflauf an «Bürgerworkshops» im Oberwallis mässig
Die Verfassung mitgestalten: das Interesse hält sich in Grenzen
«Euer Wallis von morgen» – unter diesem Motto lädt der Verfassungsrat die Bevölkerung ein, sich an der Ausarbeitung der neuen Verfassung zu beteiligen. Zumindest im Oberwallis hält sich das Interesse aber in Grenzen.
24 Teilnehmer beim ersten der «Bürgerworkshops» in Stalden, 35 am Montagabend in Brig: die Motivation, die neue Kantonsverfassung mitzugestalten, ist im deutschsprachigen Kantonsteil erwartungsgemäss gering.
Dafür gebe es vor allem zwei Gründe, weiss Verfassungsrat Paul Burgener, der am Bürgerworkshop in Brig zugegen war. Erstens herrsche im Oberwallis das Verständnis vor, dass man ja nun einen Verfassungsrat gewählt habe – und dieser seine Arbeit nun auch selbst verrichten solle.
Zweitens, glaubt Burgener, hätten andere Themen vielleicht mehr Interesse auf sich gezogen: diskutiert wurden an den beiden Veranstaltungen in Stalden und Brig nämlich nur die Bereiche, Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft. Andere Themen wie das Verhältnis von Kirche und Staat hätten wohl mehr Leute zu einer Teilnahme bewogen. Allerdings, ergänzt Verfassungsratskollege Romano Amacker, habe man bewusst darauf verzichtet und für die Workshops Themengebiete gewählt, die noch nicht allzu sehr im Fokus ständen.
Derweil werden in den nächsten zwei Wochen im Unterwallis vier weitere Bürgerworkshops abgehalten. Hier geht der Verfassungsrat von einem grösseren Interesse aus.
Weshalb die Bürgerworkshops, und warum erhält die neue Verfassung im Unterwallis mehr Aufmerksamkeit? Mehr zum Thema lesen Sie im Walliser Boten vom nächsten Mittwoch.
pac
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Kommentare
Evelyn Sarbach-Biner, St. Niklaus VS - ↑0↓0
Es gibt noch weitere Gründe zur unterstellten Interessenlosigkeit, nämlich zu wenig Bekanntmachung und zu wenig Austragungsorte.
Wenn die Bevölkerung nicht besser orientiert wird, kann sie auch nicht teilnehmen.
Und; Wer geht schon von Zermatt nach Stalden zu einem Workshop?
Wenn „bewusst“ unwichtigere Themen vorgelegt werden, wo liegt da die Effizienz?
Die Aussage: “ Weshalb ………. im Unterwallis mehr Aufmerksamkeit“ erhält, relativiert sich von selbst: Doppelte Anzahl Workshops! (Ich hoffe, dass dort auch die gleichen Themen bearbeitet werden).
A propos Verfassungsrat: von den 130 Mitgliedern sind gerade mal ca. ¼ Oberwalliser.
Von den Vertretern im Mattertal gibt es gerade mal 4 Personen(ohne Visp): 1 x Zermatt, 1 x Stalden, 1 x Embd, 1 x Törbel ! (Visp 5 plus 1 x Visperterminen). (Wie da wohl die Chancengleichheit gewährt wird)?
Ich empfehle allen Oberwallisern unter: www.wallismorgen.ch
die 45 Fragen (in 40 Tagen/bis 5.1.2020) so gut als möglich auszufüllen.
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