Justiz | Im Schuppen und in der Sauna – 139 Hanfpflanzen in einem Oberwalliser Bergdorf sichergestellt
Vater und Sohn wollten kiloweise Gras anbauen
Oberwallis | Der Sohn wollte sein eigenes Gras, sein Vater unterstützte ihn beim Hanfbau. Gut sechs Kilo hätten sie geerntet. Doch die Justiz kam ihnen dazwischen.
Endlich sein eigenes Gras anpflanzen und konsumieren. Diesem Vorhaben eines heute 21-Jährigen schien zunächst nichts im Weg zu stehen. Unterstützung bekam er von seinem Vater, der das Vorhaben finanzierte und mit ihm in die Romandie fuhr, um dort Hanfsetzlinge zu kaufen. Als der Sohn dann im vergangenen Frühjahr von der Polizei angehalten worden ist, hatten die beiden bereits 59 Setzlinge im Freien gepflanzt. In einer Indooranlage, die sie im Schuppen untergebracht hatten, waren nochmals 60 erntereife Stauden, weitere hingen im Wohnhaus in der Sauna. Insgesamt wurden in der Liegenschaft 139 Hanfpflanzen sowie eine Dose mit 3,4 Gramm Marihuana sichergestellt.
Das Ganze spielte sich in einem Oberwalliser Bergdorf ab und geht aus den entsprechenden Strafbefehlen hervor, die dieser Zeitung vorliegen. Die Staatsanwaltschaft hat die beiden der Widerhandlung gegen das Betäubungsmittelgesetz schuldig gesprochen. Der Vater wird mit einer Geldstrafe von 4800 Franken (40 Tagessätze zu je 120 Franken), der Sohn mit einer Busse von 600 Franken bestraft. Die Strafbefehle sind Ende September in Rechtskraft erwachsen.
Beide hatten übereinstimmend ausgesagt, dass die Ernte – sechs Kilogramm getrocknetes Marihuana – ausschliesslich für den Eigenkonsum des Sohnes bestimmt gewesen wäre. Dieser soll laut eigenen Angaben zuvor bis zu 1500 Franken im Monat für die Ware bei Strassendealern ausgegeben haben. Der Vater habe festgestellt, dass das Gras seinem Sohn gut bekommt, zumal er ohne täglichen Konsum unruhig und aggressiv werde. Noch am Tag der Festnahme hat er sich zuvor einen Joint gegönnt. dab
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