Air Zermatt fliegt Personal und Material an den Berg
Update am Matterhorn

Die Air Zermatt flog Personal und Material der Zürcher Forscher an den Berg.
Foto: Jan Beutel / ETH Zürich

Das Matterhorn aus der Froschperspektive.
Foto: Jan Beutel / ETH Zürich
Am Hörnligrat am Matterhorn wurde kürzlich die Permafrost-Messstation von der ETH Zürich und der Uni Zürich gewartet. Sie misst Felsbewegungen am berühmten Schweizer Berg.
Im Bereich des Felssturzes von 2003 wurden dabei die drahtlosen Sensoren zur Überwachung der Felsspalten ausgetauscht sowie Messdaten der seismischen Messgeräte ausgelesen. Das hierfür notwendige Personal und Material wurde mit der Bell 429 der Air Zermatt und mittels Winde am Donnerstagmorgen vergangener Woche im Hörnligrat abgesetzt und nach dem erfolgreichen Arbeitseinsatz dort auch wieder abgeholt, wie das das Zermatter Flugunternehmen schreibt. Somit sind alle Sensorsysteme bereit, die Felsbewegungen aufzuzeichnen, welche im Frühjahr regelmäßig mit dem Einsetzen der Schneeschmelze schneller werden.
Das Landschaftsbild der Alpen wird sich in den kommenden Jahrzehnten aufgrund der globalen Klimaveränderung stark wandeln. Die Gletscher ziehen sich weiter zurück, es ist auch mit vermehrten Felsstürzen zu rechnen. Bereits seit einigen Jahren stellen Experten eine Zunahme solcher Ereignisse in den Alpen fest. Dies gilt insbesondere in Gebieten mit Permafrost, in denen der felsige Untergrund dauerhaft gefroren ist.
Auch am Hörnligrat des Matterhorns ereignete sich im Hitzesommer 2003 ein Felsabbruch, der zwar nur klein war, doch weitherum für Aufmerksamkeit sorgte, weil er am berühmtesten Berg der Schweiz stattfand. Bei der Besichtigung der Abbruchstelle zeigte sich, dass der Felsabsturz verschiedene vereiste Klüfte freigelegt hatte.
Eine Forschergruppe um Stephan Gruber von der Universität Zürich entschloss sich daher, das instabile Gebiet am Matterhorn genauer unter die Lupe zu nehmen und das Verhalten dieser Klüfte im Detail zu analysieren. Im Rahmen des auch vom Bundesamt für Umwelt geförderten Projekts «PermaSense» des Nationalen Forschungsschwerpunkts «Mobile Informations- und Kommunikationssysteme» (NFS MICS) hat Grubers Gruppe zusammen mit Wissenschaftlern der Universität Basel und der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich im Sommer 2007 ein Netzwerk von drahtlosen Sensoren beim Hörnligrat installiert. Dadurch können die Forschenden die Felsbewegungen an verschiedenen Klüften über mehrere Jahre hinweg messen.
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