Politik | Auf gemeinsame Listen mit anderen Linksparteien sollen die Ortsparteien möglichst verzichten
Unterwalliser Linksallianz löst sich auf
Die Unterwalliser Sozialdemokraten wollen die kommenden Gemeinderatswahlen alleine bestreiten. Das ist gleichbedeutend mit dem Ende der welschen Linksallianz.
Die SP Unterwallis liess gestern verlauten, dass sie bei den kommenden Gemeinderatswahlen auf den Alleingang setzt. Auf gemeinsame Listen mit anderen Linksparteien sollen die Ortsparteien möglichst verzichten, so die Empfehlung des Präsidiums an die kommunalen Sektionen, ausgenommen seien historische Partnerschaften oder punktuelle Kooperationen, wenn die politischen Konstellationen es erfordern.
Profil und Präsenz stärken
Vor vier Jahren ist die Linksallianz in Siders, Anniviers, Venthône, Crans-Montana, Sitten, Hérémence, Riddes, Martinach, Vernayaz, St-Maurice und Monthey zu den Gemeinderatswahlen angetreten, in den beiden letztgenannten Städten zusammen mit den Grünen.
Es sei wichtig und richtig, die Kandidatinnen und Kandidaten auf klar identifizierbaren Listen zu präsentieren, argumentierte die Partei in einer Medienmitteilung. Es gehe aber auch darum, Sichtbarkeit, Profil und Präsenz der SP zu stärken, präzisierte Barbara Lanthemann auf Nachfrage. Der Begriff «Linksallianz» habe eine klare Parteikommunikation erschwert, der Alleingang werde Kommunikation und Marketing nun vereinfachen, zeigte sich die Parteipräsidentin der Unterwalliser Sozialdemokraten überzeugt.
Enttäuschtes Centre Gauche-PCS
Für die Grünen ist der Entscheid der SP Unterwallis wenig relevant, sie haben die Linksallianz bereits vor vier Jahren verlassen - und konnten ihren Wähleranteil seither stetig steigern. Anders das Centre Gauche-PCS. Die linke Kleinpartei nimmt den Entscheid der SP-Leitung denn auch mit Bedauern zur Kenntnis. Das Linksbündnis einseitig aufzulösen werde die politische Linke im Unterwallis schwächen, zeigt sich das Centre Gauche-PCS überzeugt, die Vergangenheit habe gezeigt, dass sich die Kooperation bewährt habe. Anders argumentiert Lanthemann. «Der Alleingang der Grünen hat die politische Linke im Kanton unter dem Strich gestärkt. Das haben die vergangenen Wahlen gezeigt. Die neue Strategie ist eine Chance, sich als Partei zu profilieren.» Ein weiterer Grund für die neue Strategie könnte sein, dass die Kandidatinnen und Kandidaten des Centre Gauche-PCS bei den Verfassungsratswahlen im 2018 auf den Listen des Appel Citoyen fungierten – und nicht auf denjenigen der Sozialdemokraten. «Das hat die Partei gefordert», sagte Lanthemann, «uns aber auch bewusst gemacht, dass wir sehr gut alleine zu Wahlen antreten können.»
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