Nutztiere | Mahnmal auf dem Dorfplatz von Unterbäch errichtet
«Mit der Aktion wollen wir ein Zeichen setzen»
Anstelle der gerissenen Ziegen, die am vergangenen Freitag auf dem Dorfplatz von Unterbäch deponiert worden waren, ist ebendort am Samstag von Züchtern ein Mahnmal erstellt worden. Die Gemeinden der Augstbord-Region wollen indes abklären, wie sie die Nutztierhalter unterstützen können.
Nachdem am Freitag ein Ziegenhalter seine acht von einem Wolf gerissenen Tiere aus Protest auf der Ladefläche seines Landwirtschaftsfahrzeugs vor dem Gemeindehaus in Unterbäch deponiert hatte und damit schweizweit für Schlagzeilen sorgte (1815.ch berichtete), sind die Kadaver am Samstag in der regionalen Tierkörpersammelstelle in Visp entsorgt worden.
Er habe mit der Aktion nicht schockieren wollen, so der Ziegenhalter, der nicht genannt werden will, gegenüber 1815.ch. Trotzdem wollte er aufrütteln. «Die Bevölkerung soll erfahren, was derzeit in der Augstbord-Rregion abläuft», meint der passionierte Züchter, der vor der Wolfsattacke eine 32-köpfige Ziegenherde sein Eigen nennen konnte. Ein Viertel davon habe er nun verloren, bedauert er. «Das kann so einfach nicht weitergehen.»
Halter wollen sich Gehör verschaffen
Auch wenn die gerissenen Ziegen gleichentags vom Dorfplatz verschwunden sind, sollen die Anliegen der Nutztierhalter, welche sich in der Augstbord-Region in jüngster Vergangenheit mit einer wahren Rissserie konfrontiert sehen, nicht vergessen gehen. Deshalb erstellten die drei in Unterbäch betroffenen Schaf- und Ziegenzüchter am Samstag auf dem Dorfplatz ein Mahnmal, an dem nun die Treicheln der getöteten Tiere hängen. «In den vergangenen 14 Tagen haben wir in Unterbäch insgesamt 14 Tiere an einen oder zwei Wölfe verloren», ist der Ziegenhalter immer noch aufgebracht.
Mit der Aktion wolle man ein Zeichen setzen, so der Initiant, der am Freitagmorgen gegen 5.30 Uhr vier Schwarzhalsziegen sowie jeweils zwei Böcke und zwei Geissen der in der Schweiz sehr raren Kupferhalsziegen tot auffinden musste. Er ärgert sich: «Sechs der acht Tiere sind bloss zu Tode gebissen worden und haben keine weiteren Verletzungen aufgewiesen».
Gemeinde will Hand bieten
In der Amtsstube von Unterbäch wird die neuerliche Massnahme der Schaf- und Ziegenhalter nicht nur toleriert; die Gemeinde steht nach wie vor hinter den einheimischen Züchtern. Die neuerliche Aktion sei mit der Gemeinde abgesprochen, sagt Gemeindepräsident Bernhard Wyss. Dass die toten Ziegen am Freitag im Dorf zu sehen waren, sei seitens der Bevölkerung von Unterbäch mit grossem Verständnis goutiert worden. «Ich habe diesbezüglich keine Reklamationen erhalten», so Wyss.
Auch die Gemeinden in der Augstbord-Region von Ergisch bis Embd wollen den Tierhaltern im Rahmen ihrer Möglichkeiten unter die Arme greifen. Deshalb sei bereits vor dem letzten Riss ein Treffen für den 21. Juni anberaumt worden, an dem Schaf- und Ziegenhalter aus der Region, jeweils ein Gemeindevertreter sowie Manfred Schmid, Präsident der Herdenschutz GmbH, teilnehmen sollen, informiert der Gemeindepräsident. Man will abklären, inwieweit sich die Gemeinden an den Mehrkosten beteiligen können, die nötig werden, wenn höheres Zaunmaterial eingesetzt werden muss.
Ziegen bleiben vermehrt im Stall
Derweil müssen die Ziegen des Züchters aus Unterbäch aus Angst vor weiteren Wolfsattacken und schmerzlichen Verlusten die Zeit vermehrt im Stall verbringen. «Es herrscht immer noch Unruhe in der Herde. Das Gemecker der Tiere ist bemitleidenswert.» Im Sommer sei nun vorgesehen, die Herde zusammen mit Tieren anderer Züchter im Turtmanntal zu sömmern. Dort sollen Herdenschutzhunde dafür sorgen, dass es zu keinen Rissen kommt. «Eigentlich sollten meine Tiere den Sommer auf den Weiden in der Umgebung, auf denen genügend Futter vorhanden wäre, verbringen. Nun aber bin ich gezwungen, sie ins Turtmanntal zu bringen.»
pan
Artikel
Kommentare
August Schmidt - ↑11↓2
Da kann man eigentlich nur traurig sein (oder werden).
Die Ziegen im Stall, der Wolf draussen. Ungläublich, dass im Wallis solches möglich ist.
antworten
Jungbuur - ↑40↓11
An alle ProWolf Leute.
Ihr solltet mal etwas weiter überlegen!!! Ver nichtet nur alle Bauern, dann könnt ihr später die Flüchtlinge anstellen oder die Gemeine die eure Wiesen mähen und pflegen und danach auch die schönen Rechnungen dafür bezahlen:-)
Da sieht man einmal wie sich eine Gemeinde dagegen wehrt und auf einmal sind alle Sesselfurzer sofort da um Ihren Senf dazuzugeben. Hoffentlich werden sich noch viel mehr Gemeinden anschliessen.
Sucht doch mal die Fehler bei euch und nicht immer bei uns.
Ihr habt immer das Gefühl Ihr wisst wie die richtige Natur funktioniert nur weil Ihr immer eure Natur-Dokus schaut. Stehlt eure Fernseher ab und geht einmal zur Tür hinaus und geht in Richtung Wallis!
antworten
Jungbuur - ↑14↓3
@Rock the Nature
Der Vergleich zwischen Milch und Wasser war Ironisch gemeint gewesen!
Rock the Nature - ↑5↓23
@Jungbuur,
Bevölkerungsdichte pro km2: Graubünden 27, Wallis 61, Tessin 120. 158 Schafe und Ziegen haben die Wölfe 2015 im Kanton Wallis gerissen. Graubünden – mit ähnlich vielen Schafen, wie im Wallis - beklagte nur gerade 19 Risse. Also weniger als achtmal so viele. Und das, obwohl im Graubünden viel mehr Wölfe leben, als im Wallis. Aus dem Tessin hört man so gut wie gar nie etwas, obwohl es dort einige Wölfe gibt. Fällt ihnen auch etwas auf? Bei uns auf dem Berg ist das Quelwasser übrigens Gratis, wir bezahlen für jeden Wasseranschluss 20.-- Franken im Jahr. Milch trinken wir nicht mehr, da wir keine Säuglinge mehr sind.
Jungbuur - ↑27↓8
@Wanderer @Naturaplan
Das Wallis kann nicht mit Graubünden verglichen werden. Graubünden ist viel grösser und das Wallis ist viel dichter besiedelt. Es ist nur komisch das jetzt 60 Jahre Ruhe war und plötzlich sind sie da mit GPS- Signal. Nehmt sie doch zu euch da können Sie eure Haustiere reissen. Ihr kommt sowieso immer nur um Chalets zu bauen und lässt sie immer lehr stehen und das andere interessiert euch einen Furz. Dass das Wasser teuerer als Milch ist, ist schon eine super Leistung, nur weiter so. Wir schmunzeln schon lange über Eure Intelligenz.
Wanderer - ↑12↓47
Wolfsfreunde hier Wolfsfreunde her " Das hiesige Bauernvolk ist ständig nur am Fordern und Jammern , macht endlich eure Aufgaben und Behütet euer Züdul
Naturaplan - ↑8↓48
Schon komisch. In anderen Gegenden wie z. B. Graubünden hat es viel mehr Wölfe und dort schützen die Bauern ihre Tiere. Im Tessin gibt es auch Wölfe und sogar ein Rudel. Nur im Wallis funktioniert es nicht. Fast täglich kommen Berichte über Wolfsrisse aus dem Kanton Wallis. Was stimmt nicht mit Euch? Alle lachen über euch und immer mehr Menschen meiden eure Produkte oder machen anderswo Ferien. Kein Wunder, seid ihr überall das Schlusslicht.
Alpenyeti - ↑12↓47
Was mir gehört, zu dem schaue ich. Warum die Walliser Hobbyschäfer nicht zu ihren Tieren schauen, ist mir nicht klar.
antworten
Walliserin - ↑13↓3
Grnau richtig Gewehr aus dem Schrank und konsenquent jeden Wolf abknallen!!Die Besserwisser auserhalb unserrs Kantones bleiben und uns Walliser in Ruhe lassen!!Dann haben wir und unsere Tiere hir wider den Frieden
Nino - ↑15↓49
Wann findet die heilige Messe am Mahnmal statt? Lächerlich die da oben.
antworten
Arco06 - ↑43↓6
Es ist eine Schande, dass man diese Wolfs - Risse noch in lächerliche zieht. Es muss zuerst ein Kind dran Glauben, bis etwas Passiert. Unsere Urgrossväter haben vor 100 Jahren ,dass richtige gemacht.
Mit Ansehen Müssen - ↑48↓4
@Nino: Lächerlich nenn ich die Respektlosigkeit, die in den Kommentaren von dir und Gleichgesinnten gegenüber den Toten Tieren und ihren Haltern rausgelassen werden...
ICH FINDE DIESE GESTE UND DEN ZUSAMMENHALT GROSSARTIG IN UNTERBÄCH!!!!!
Und nun zähle ich meine Tausender- Noten von den Subventionen----- gut dass ich als Bewirtschaftlerin überhaupt reden, lesen und denken kann---- und überlege, ob ich es für Bier ausgebe*** da unsere Männer ja nix machen ausser kassieren und Beine hoch***
Oder ob ich für jeden geschossenen Wolf 10 001.- zur Belohnung aussetze;-)
Walliser - ↑13↓51
Es fehlen die Glocken der Tiere welche von den Unterbächer genüsslich verspeist werden. Nehme an in Zukunft essen diese Dörfler nur noch Heu und Gras.
antworten
Schaf - ↑33↓6
@Anton....zuerst überlegen und dann schreiben.
antworten
Peter - ↑8↓42
@Schaf: wäre es nicht an der Zeit auf die Schafe und Ziegen aufzupassen, statt ständig am PC zu hangen. Oder eben doch ein Schäfer welcher ganz normal arbeitet? Sich aber Hobbybedingt Bauer bezeichnet?
tom duli - ↑11↓56
Will ich doch hoffen das die Ziegen und Schafe in den Stall gehören über Nacht.
antworten
Rosa - ↑11↓71
Es fehlen noch die Treicheln von den Tieren welche die Subventionsparasiten zum Metzger gebracht haben oder auf den Alpen ihrem Schicksal bzw. Tod überlassen (schweizweit ein paar Tausend). Das man den Dorfplatz für seine eigenen Fehlleistungen instrumentalisiert, sollte eine Strafanzeige nach sich ziehen.
antworten
Tisotz - ↑12↓41
"eigentlich sollten meine Tiere den Sommer auf den Weiden in der Umgebung, auf denen genügend Futter vorhanden wäre, verbringen. Nun aber bin ich gezwungen, sie ins Turtmanntal zu bringen.........."
-oder die Situation zu akzeptieren und mich dementsprechend abzusichern.
-oder nicht mehr darauf zu hoffen, dass die Regierung schon die Problematik einsehen wird bei fast täglich neuen Rissen die ich dafür in Kauf nehme.
usw. usw.
antworten
Anton - ↑18↓132
Ihr Ziegen und Schafhalter seid selber schuld. Die Tiere gehören am Abend in den Stall.
antworten
Schaf - ↑38↓15
@Anton...Ich glaube morgen schneit es!!