Arbeiter | Unterwegs mit den Männern, die dafür sorgen, dass den Zügen der Strom nicht ausgeht
Arbeiten auf und über den Gleisen
Pascal Roten vom Fahrleitungsteam der SBB Brig erlitt vor zwei Jahren bei Sanierungsarbeiten vor dem Neat-Tunnel Verbrennungen durch einen Stromschlag. Drei Monate später war er wieder im Einsatz. Zwei Jahre nach dem Vorfall haben wir ihn und seine Arbeitskollegen am Tag und in der Nacht begleitet.
Über Fahrleitungen beziehen Lokomotiven den Strom zum Fahren. 15'000 Volt jagen durch sie hindurch. Die Aufgabe der Fahrleitungsmonteure besteht darin, dieses Stromnetz zu unterhalten und zu optimieren, etwa in dem neue Masten aufgestellt und Leitungen gezogen werden. Dafür arbeiten sie auf und über den Gleisen, während daneben Fahrleitungen noch Strom führen und Züge vorbeirauschen.
Die Briger Equipe, welche die Fahrleitungen von Iselle bis Siders betreut besteht aus insgesamt elf Monteuren, die je nach Aufgaben beispielsweise in Teams à fünf oder sechs Mann in Tag- und Nachtschichten arbeiten. Sie wechseln sich als Monteur, Maschinist und Sicherheitschef ab, jeder muss alles können.
Das sieht dann vereinfacht zum Beispiel so aus: Der Maschinist fährt auf die Baustelle, bedient den Kran, die Monteure bringen von den Hebebühnen aus eine Leitung am Masten an und der Sicherheitschef am Boden ist in Kontakt mit der Betriebszentrale, um die Gleise zu sperren und den Strom von den Leitungen zu nehmen, wenn die Monteure Arbeiten direkt an einer aktiven Leitung durchführen müssen oder einer solchen zu nahe kommen. Dafür gibt es genau vorgeschriebene Sicherheitsabstände. Um den Personen- und Güterverkehr nicht aufzuhalten, gibt es Zeitfenster, in denen auf dem betroffenen Gleis keine Züge fahren dürfen, so dass die Monteure gefahrlos ihren Job machen können.
Eine wichtige, aber nicht ungefährliche Aufgabe. Wie gefährlich sie sein kann, das hat Pascal Roten am 25. Juli 2017 erlebt, als er bei Sanierungsarbeiten vor dem Neat-Tunnel in eine Fahrleitung griff, von der er glaubte, dass sie abgestellt war.
Mehr dazu im «Walliser Boten» von heute Freitag.
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