Gesellschaft | Autozulieferer geht gerichtlich gegen Gewerkschaft vor
Adatis will Unia zum Schweigen bringen
Der Streit zwischen dem Autozulieferer Adatis in Martinach und der Gewerkschaft Unia eskaliert. Das Unternehmen reicht Anzeige ein.
Der Autozulieferer Adatis klagt gegen die Gewerkschaft Unia. Wie Unia Wallis am Donnerstag mitteilt, sei sie von Adatis wegen Ehrverletzung, Verleumdung, unlauterem Wettbewerb und Nötigung angezeigt worden. Sie werde ihren Kampf für eine Erhöhung der Tiefstlöhne des Unternehmens entschlossen fortsetzen.
Im April prangerte Unia Wallis die Löhne des Autozulieferers an. Demnach belaufen sich die Monatsgehälter einiger Adatis-Mitarbeitenden auf 2670 Franken netto - 3000 Franken brutto. Dies bei einer wöchentlichen Arbeitszeit von 42,5 Stunden, ohne 13. Monatslohn und vier Wochen Ferien. Die Gewerkschaft befasste sich damit, weil sie dadurch den Gesamtarbeitsvertrag der Schweizer Maschinenindustrie verletzt sah. Die Geschäftsleitung von Adatis bestätigte die Gehälter, vertrat aber die Ansicht, dass die Firma keinem Gesamtarbeitsvertrag oder einem gesetzlichen Mindestlohn unterliege, weil ein solcher im Wallis nicht existiere.
Weil die Aktion der Gewerkschaft im April nicht den gewünschten Erfolg brachte, informierte die Unia einen der wichtigsten Kunden von Adatis über die Lohnsituation. Ziel der Gewerkschaft war es, dass der Kunde Druck bei der Geschäftsleitung macht. Nun versuche Adatis, die Gewerkschaft zum Schweigen zu bringen, indem sie eine Anzeige gegen sie einreiche, anstatt alle Mitarbeitenden angemessen zu bezahlen, kritisiert die Unia Wallis.
Artikel
Kommentare
Noch kein Kommentar