Wallis | Abschussbewilligung für Augstbord-Wolf
Umweltverbände fordern aufschiebende Wirkung
Mit der heute erteilten Abschussbewilligung für einen Wolf im Gebiet Augstbord-Turtmanntal hat der Kanton Wallis innerhalb von zwei Wochen zwei Wölfe zum Abschuss freigegeben. Der WWF Schweiz und Pro Natura hinterfragen die Rechtmässigkeit dieses Entscheids. Auch die Gruppe Wolf Schweiz will den Entscheid bekämpfen.
Im Gegensatz zum Vallon de Réchy und zum Val d’Anniviers habe es im Turtmanntal in der Augstbordregion bereits seit mindestens sechs Jahren vom Wolf verursachte Risse auf ungeschützten Schafalpen gegeben. Dieses Jahr seien erst nach Auftreten der ersten Risse auf einigen der betroffenen Alpen Sofortmassnahmen umgesetzt, welche aber in den meisten Fällen keinen funktionierendem Herdenschutz sicherstellten, so die Argumentation der Umweltverbände.
Ausserdem seien nach wie vor mindestens zwei Wölfe, ein Männchen und ein Weibchen, in der Gegend präsent: Die Möglichkeit, dass sich in der Augstbordregion das zweite Wolfsrudel der Schweiz gebildet habe, sei hoch. Damit sei nicht der Kanton Wallis, sondern das BAFU für das Erteilen einer Abschussbewilligung zuständig.
«Dass schon wieder eine Abschussbewilligung für einen Wolf erteilt wurde, obwohl es im Wallis seit 20 Jahren Wölfe hat und in dieser Gegend seit 15 Jahren immer wieder Tiere auftauchen, ist schwer verständlich», sagt Gabor von Bethlenfalvy, Grossraubtier-Experte beim WWF Schweiz. «Es genügt einfach nicht, einen Wolf nach dem anderen abzuschiessen und damit immer wieder eine Rudelbildung zu verhindern.»
«Diese kurzsichtige Wolfspolitik führt dazu, dass es im Wallis immer noch keinen funktionierenden Herdenschutz gibt. Die Schäfer werden dadurch allein gelassen. Das ist problem- statt lösungsorientiert», äussert sich Mirjam Ballmer, Grossraubtierverantwortliche bei Pro Natura.
Der WWF und Pro Natura werden die Wiederherstellung der aufschiebende Wirkung verlangen, damit die Unterlagen der Abschussverfügung geprüft werden können, bevor der Wolf tot ist. Eine Beschwerde wird geprüft.
«Kriterien für Abschussbewilligung eindeutig nicht erfüllt»
Auch die Gruppe Wolf Schweiz betrachtet die Abschussbewilligung für den Augstbord-Wolf als klar rechtswidrig und damit nicht akzeptabel. Erstens seien für die Abschussbewilligung zahlreiche gerissene Nutztiere gezählt worden, die nicht geschützt waren, und zweitens sei im Gebiet seit einem Jahr ein Wolfspaar nachgewiesen, das möglicherweise Junge habe.
Gemäss Vorgaben für Abschussbewilligungen in der Jagdverordnung dürften in langjährigen Wolfsgebieten nur Risse an ausreichend geschützten Nutztierherden für Abschussbewilligungen gezählt werden, zudem seien Einzelabschüsse in Rudelgebieten nicht erlaubt.
«Ein Wolfsabschuss nur zehn Tage vor dem Ende der Alpzeit in einem Gebiet, wo möglicherweise Jungtiere geboren wurden, ist unverständlich», so die Gruppe Wolf Schweiz in einer Stellungnahme. Die zeitliche und örtliche Abfolge der Schäden lege zudem nahe, dass nicht einer, sondern mehrere Wölfe für diese verantwortlich sind.
Stossend sei ferner, dass für die Abschussbewilligung die zahlreichen Risse auf der Moosalp ausschlaggebend waren. Auf dieser sei im Sommer kein angemessener Herdenschutz betrieben worden. Weder die Behirtung tagsüber, noch die Führung der Herde in teilweise offenen Koppeln stellten einen Herdenschutz dar. Bei der Zäunung der Koppel habe es sich zudem auch nicht um einen Schutzzaun gehandelt. Diese Zäune könnten problemlos von allerlei Wildtieren überwunden und auch von den Schafen selbst regelmässig passiert werden. Dass sie einen Wolf nicht abhalten, sei hinreichend bekannt.
Aus genannten Gründen lehnt die Gruppe Wolf Schweiz die Abschussbewilligung für einen Wolf im Gebiet Augstbord-Turtmanntal entschieden ab und will diese nach Kräften bekämpfen.
pd/map
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Kommentare
Schäfer - ↑18↓1
Diese Umweltverbände sollen endlich mal die Klappe halten!! Sie müssen sich ja nicht mit den Wolf rumplagen. Immer nur fordern...
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Hohe - ↑44↓4
bin wirklich auch ein Naturmensch und -schützer, aber der WWF soll sich entweder aktiv am Schützen (Herden) beteiligen oder endlich ruhig sein!
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Mit Ansehen Müssen - ↑38↓5
Ja dieser extreme Wolfsschutz geht mir langsam, aber sicher auch auf die Nerven...
SCHUTZ am falschen Ort auf Kosten der Schützenswerten...
Für jedes Argument gegen den Wolf' findet der Wolfsbefürworter ein Gegenargument, Ausweichungen und was auch immer...
WER WILL FINDET WEGE
WER NICHT WILL FINDET AUSREDEN
Der WWF macht uns vor' was wir auch machen könnten' nicht???
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Peter - ↑14↓44
Ihr Schäfer: sorry mir als Walliser platzt der Kragen!!! Ich habe es satt wegen euch im Internet als Hinterwäldler, Taugenichtse und sogar von Boykott zu lesen... Und die alleinige Schuld tragt ihr ganz alleine... Also macht etwas das dem Ansehen uns Nicht Schäfer hilft anstatt noch weitere Schäden anzurichten... Was ihr macht ist mir ehrlich gesagt schnuppe aber es gibt noch normale Menschen im Wallis, die sich sehr ungern für euch schämen...Ich bin Nicht Schäfer und auch niemand vom WWF oder so... Aber genug ist genug!!!
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schneehase - ↑3↓1
@peter. Sie sollten sich besser infomieren! Es gibt im oberwallis berufsschäfer! Nicht nur hotelbetreiber und bürokraten!
Nora - ↑9↓6
@ Peter...Leider bin ich weder Berufsschäferin noch kassiere ich Subvenzionen.
Peter - ↑3↓23
@ liebe Nora gebe dir recht... Nur das Echo kommt leider jetzt anders. Und noch was. Machen Sie nicht so wie Sie Berufsschäfer/in sind. Gibts bei uns nicht. Also ein paar Tage Arbeit und der Rest ist selbstgewählte Freizeit mit Subventionen. Das wird jetzt über alle Walliser berichtet... Danke
Peter - ↑3↓19
@ Pius: Deutsch scheint auch nicht jedem Schäfer zu liegen und zu verstehen. Hab ich was von Pro Wolf geschrieben. Lesen Sie mal was in der CH gegen uns passiert... Aber wenn jemand mein Kommentar nicht versteht, kann ich nicht verlangen das er sowas im Internet findet.
@Nora: Richtig wir Walliser... aber vergleichen sie mich bitte nicht mit einer handvoll Schäfern, welche hier im 1815 untereinander ins Hemd weinen. Schaut was ihr Interkantonal für Schäden anrichtet. Wir welche ausser Lonza und Tourismus nichts haben. Wir sind abhängig im Tourismus.
Nora - ↑30↓3
@ Peter...Für mich sind Taugenichtse solche die zu faul sind zum Arbeiten,und nicht solche die sieben Tage arbeiten!!
Pius - ↑29↓4
@peter ich schäme mich für solche wie Ihr ( Raubtiere schützen ) und Menschen auf der Welt sind am Verhungern und flüchten zum überleben solches macht mir Angst
Nora - ↑29↓4
@Peter..Die Walliser sind sicher ganz normal! Die Wolfsbefürworder sind an dem Schlamassel schuld!
Wolfsgegner - ↑47↓5
Dieser extreme Wolfschutz geht einem auf die Nerven. Jungtiere, was für Jungtiere, etwa junge Wölfe? Ach darum, auf Teufel komm raus die gegen den Abschuss sind.
Raubtiere bleiben Raubtiere, egal wie hoch die Zäune sind, ansonsten werden diese untergraben und kommen so auch an die Schafe. Das Problem sind die Wölfe und nicht die Schäfer.
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Rosi l. - ↑6↓25
Da erübrigt sich wohl jeder kommentar. Der wolf gehört zur biodiversität und ein seit jeher bewohner dieser erde. Schuld ist wenn man zu faul ist einen in richtiger höhe mit strom versorgter zaun zu erstellen und die armen schafe dem wolf so überlässt. der mensch kann denken und sollte solche probleme im 21. jahrhundert lösen sollen. Alles andere ist zum weinen.
Eva - ↑10↓46
Schuld alleine sind die Schäfer...
Robi - ↑56↓6
Diesmal machen die WWF Leute wie wild, weil es sich beim Augstbordwolf wahrscheinlich um ein Weibchen handelt!
Es gibt nichts anderes, als die Wölfe laufend zu erlegen, damit unsere heimischen Haustierrassen überleben können.
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