Armee | Einsprachen von Vogelschutz/BirdLife Schweiz, ProNatura, WWF Oberwallis und VCS Wallis
Umweltverbände gegen VBS-Vorhaben auf dem Simplonpass
Der Schweizer Vogelschutz SVS/BirdLife Schweiz, Pro Natura und WWF sowie der VCS Wallis und die Oberwalliser Gruppe Umwelt und Verkehr wehren sich mit Einsprachen gegen das Ausbauprojekt des Militärs auf dem Simplonpass.
Die drei Umweltverbände Schweizer Vogelschutz/BirdLife Schweiz, ProNatura und WWF Oberwallis beanstanden in einer gemeinsamen Mitteilung den «mangelhaften» Umweltverträglichkeitsbericht (UVB) des VBS und haben gegen das Ausbauprojekt der Militäranlage auf dem Simplonpass Einsprache erhoben. Wie die Umweltverbände schreiben, seien die Militärbauten in einem sensiblen Raum geplant, weshalb es sorgfältig abzuklären gelte, welche Auswirkungen die Bauten und deren späterer Betrieb auf die Fauna und Flora im Gebiet haben würden. Im UVB würden Angaben zu den Auswirkungen fehlen. «Das VBS kann im Bericht nicht beurteilen, welche geschützten Arten unwiederbringlich verschwinden oder beeinträchtigt werden», wird die stellvertretende Geschäftsführerin Christa Glauser von BirdLife Schweiz zitiert.
Gemäss Eva-Maria Kläy von Pro Natura Oberwallis zeigt der UVB weiter auf, dass die Lärmwerte nicht eingehalten werden und deren Auswirkungen auf die Umwelt unsicher bleiben. Es fehle eine von der armasuisse unabhängige fachliche Überprüfung, so Kläy weiter. Der WWF Oberwallis hält indes fest, dass die Planung der neuen Anlagen das raumplanerische Konzentrationsgebot gemäss Raumplanungsgesetz nicht einhalte. «Die Umgebung der bestehenden Gebäude würde massiv verändert und durch die neuen Anlagen dominiert. Von einer zurückhaltenden Einbettung in die Natur kann hier nicht die Rede sein», erläutert Angela Escher vom WWF Oberwallis.
Auch der VCS Wallis wehrt sich gemäss einer Mitteilung mit einer Einsprache gegen die Erweiterung des Schiessplatzes auf dem Simplonpass. Der Ausbau der militärischen Anlagen würde die Einzigartigkeit der Passlandschaft erheblich beeinträchtigen und hätte einen negativen Einfluss auf die touristische Nutzung, ist man beim VCS der Ansicht. Weiter wird beanstandet, dass die Standortgebundenheit des Panzerrundkurses nicht nachgewiesen sei und dass keine Angaben zum Verkehrsaufkommen gemacht würden.
Auch die Oberwalliser Gruppe Umwelt und Verkehr (OGUV) hat bei den zuständigen Instanzen eingesprochen. Aus Gründen des Landschafts- sowie des Umweltschutzes betreffend Lärm und Abgase sei auf das Projekt zu verzichten. Neben weiteren Bauvorhaben auf dem Simplonpass ist der OGUV vorab die acht Meter breite Rundpiste für Panzerhaubitzen ein Dorn im Auge. Diese trage erheblich zur Verschandelung einer intakten und geschützen Landschaft bei. Weiter kritisiert die OGUV die «Art der Ausschreibung». Es gehe nicht nur um die Sanierung der Ausbildungsinfrastruktur sondern auch um den Bau neuer Anlagen. Die Gruppe regt deshalb an, das Vorhaben erneut und korrekt auszuschreiben.
Gegen die Sanierung der Truppenunterkunft im Barralhaus hat die OGUV indes nichts einzuwenden. Das Militärpersonal müsse korrekt untergebracht werden. Allerdings müsse anstelle einer neuen Bedachung das gesamte Dach mit Photovoltaikanlagen bestückt werden. Es sei unverständlich, warum das aufliegende Projekt dies nicht vorsehe.
pd / pan
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