Wildtiere | Nachdem ein Uhu in Saint-Léonard von einem Stromschlag getroffen wurde
Sanierung gefährlicher Stommasten gefordert
Ende Januar wurde ein lebloses Uhu-Männchen unter einer Stromleitung der Bahnlinie Siders-Sitten gefunden. Nun fordert fauna.vs, die Walliser Gesellschaft für Wildtierbiologie, vom Kanton, von den Elektrizitätsgesellschaften sowie den SBB ein rasches Handeln. Die Verantwortlichen berufen sich auf den Aktionsplan Biodiversität Schweiz.
Gemäss einem Forschungsprojekt unter der Leitung von Raphaël Arlettaz, Vorstandsmitglied von fauna.vs und Professor an der Universität Bern führen vor allem Strommasten zu einer erhöhten Mortalität von Uhus; weit vor Kollisionen mit Kabeln, Fahrzeugen und Zügen. Dies mache deutlich wie wichtig die Sanierung von gefährlichen Strommasten für das Überleben der grossen Raubvögel in der Rhoneebene ist, so die Verantwortlichen in einer Pressemeldung. Heute zähle man im ganzen Kanton weniger als zehn Uhu-Brutpaare.
Petition geplant
In der Medienmitteilung wird darauf hingewiesen, dass im Aktionsplan Biodiversität Schweiz von 2017 zur Erhaltung der biologischen Vielfalt vorgesehen ist, dass in der ganzen Schweiz sämtliche Stromnetze saniert werden. Die Bundesämter für Verkehr und für Energie, die SBB und die Vogelwarte Sempach seien zurzeit daran, sich um diese Aufgabe zu kümmern. Die Verantwortlichen von fauna.vs fordern jedoch, dass die SBB die Sanierung von problematischen Masten unverzüglich in die Hände nimmt.
Aus solchen Sanierungen resultiert laut fauna.vs ein zweifacher Nutzen: «Wir schützen einerseits die Biodiversität und andererseits können die Unternehmen Kosten vermeiden, weil Reparaturen an Leitungen wegfallen, die nach Stromschlägen von Greifvögeln nötig sind.» Deshalb plane man, eine Petition zu lancieren. Die Forderung: Massnahmen für die Sanierung der kantonalen Stromnetze sollen schneller voranschreiten als bisher.
pd/tma
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