Energie | Wasserkraftproduktion unter langjährigem Mittel
Überkapazitäten im europäischen Strommarkt
Binn. Die Rhonewerke AG hielt am 14. Juni ihre ordentliche Generalversammlung ab. Die Aktionäre beschlossen erneut, auf die Ausrichtung einer Dividende zu verzichten.
Die Rhonewerke AG ist eine Partnergesellschaft der FMV SA (70 Prozent) und der EnAlpin AG (30 Prozent). Beide Partner übernehmen gemäss ihrem Anteil am Aktienkapital sowohl die verfügbare Energie als auch die Jahreskosten. Die Gesellschaft betreibt eigene Wasserkraftwerke in Ernen/Binn und Mörel. Neben den eigenen Kraftwerken besitzt die Rhonewerke AG auch Beteiligungen an der Kraftwerk Aegina AG (50 Prozent), an der Kraftwerk Lötschen AG (50 Prozent) und an der Kraftwerke Gougra AG (27,5 Prozent). Gemäss Medienmitteilung resultierte aus den eigenen Kraftwerken und den Beteiligungen der Rhonewerke AG 2017 eine total verfügbare Energiemenge von 830 Gigawattstunden (GWh). Ein Jahr zuvor waren es 815 GWh. Das entspreche einer Zunahme von 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr sowie einer Abnahme von 4,3 Prozent gegenüber dem zehnjährigen Mittel. Die Energieproduktion der eigenen Kraftwerke Ernen/Binn und Mörel habe sich 2017 auf rund 417 GWh belaufen. Damit hätten diese 0,9 Prozent weniger Energie produziert als im Vorjahr (421 GWh). Gegenüber dem zehnjährigen Mittelwert sei ein Rückgang von rund 9,5 Prozent zu verzeichnen. Die Kraftwerke der Beteiligungen hätten eine Produktion von total 415 GWh erreicht und damit um 4,6 Prozent über dem Vorjahr (397 GWh) und um 0,8 Prozent unter dem Zehnjahresmittel gelegen.
Unter Druck wegen Subventionierungen
Die Rhonewerke AG habe im Geschäftsjahr 2017 aufgrund der Produktion aus den eigenen Kraftwerken rund 6,5 Millionen Franken als Konzessionsabgaben an die öffentliche Hand bezahlt. Die diversen Steuern, welche an Gemeinden, Kanton und Bund bezahlt wurden, hätten rund 1,1 Millionen Franken betragen. Aufgrund der seit längerer Zeit herrschenden, durch die Subventionierung von neuen erneuerbaren Energien bedingten Überkapazitäten im europäischen Strommarkt, der schwachen Wirtschaftsentwicklung sowie der tiefen CO2-Preise, sei die Wasserkraft in ganz Europa seit Jahren unter starkem Druck. Diese Tendenz habe sich im Geschäftsjahr nur unwesentlich verbessert. Die Rhonewerke AG ergreife weiterhin Massnahmen, um die Gestehungskosten zu reduzieren. Unter anderem würden die Aktionäre bis auf Weiteres auf eine Dividendenausschüttung verzichten.
wb
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