Verkehr | Gemeindebehörden setzen letzte Frist zur Fertigstellung der Umfahrungsstrasse
Turtmänner ärgern sich über Goudron-Firmen
Ende 2014 sollte die neue Umfahrungsstrasse bei Turtmann in Betrieb gehen. Wegen fehlerhaften und hinausgeschobener Arbeiten zweier Asphaltierungsfirmen verzögert sich die Eröffnung auf unbestimmte Zeit.
Wäre alles nach Planung des Kantons und der Gemeinde Turtmann verlaufen, wäre die neue Umfahrungsstrasse mit Anschluss an die Kantonsstrasse westlich von Turtmann seit Ende 2014 in Betrieb. Diese soll Turtmann einerseits vom Lastwagenverkehr Richtung Industriezone im Norden des Dorfes entlasten. Andererseits wird auch der Verkehr in Richtung Gampel-Steg zukünftig über diese Strasse geführt.
Neuer Belag mit qualitativen Mängeln
Dass die Strasse Anfang Juni immer noch nicht in Betrieb ist, liegt einerseits bei einem fehlerhaften Belag auf der Neubaustrecke vom Kantonsstrassen-Kreisel bis zur Industriezone. Dieses Teilstück wurde vom Kanton gebaut. «Der aufgetragene Feinbelag vom Dezember 2014 hatte qualitative Mängel, deshalb verlangte der Kanton eine Verbesserung. Der fehlerhafte Belag wurde nun Ende Mai vom Unternehmen entfernt und mit einem neuen ersetzt», erklärt Jgnaz Burgener, Chef der Dienststelle für Strassen, Verkehr und Flussbau im Oberwallis.
Dennoch bleibt die Strasse bis auf weiteres für jeglichen Verkehr gesperrt. Denn auch die Gemeinde Turtmann hat Ärger mit einer Asphaltierungsfirma. Laut Werksvertrag mit der Gemeinde sollte diese bis Ende Dezember 2014 die schon bestehende Industriestrasse ab der Bahnhofstrasse entlang den Industriehallen bis zum Lerchenhof für eine Umklassierung als Kantonsstrasse neu teeren. Dieser Streckenabschnitt bildet mit der Neubaustrecke die Umfahrungsstrasse.
Turtmann verlangt Fertigstellung bis Ende Juni
«Mit Verweis auf ungünstige Witterungsbedingungen führte die Firma die Arbeiten im alten Jahr nicht zu Ende», erklärt Turtmanns Gemeindepräsident Christian Jäger. «Im neuen Jahr hat die Gemeinde wiederholt eine Neuansetzung des Ausführungstermin verlangt, bis anhin allerdings vergeblich.»
Eine Terminansetzung bis Ende Mai liess die Goudron-Firma erneut verstreichen. «Auf die Mitteilung der beauftragten Firma, die Arbeiten erst nach den Bauferien Mitte August ausführen zu wollen, hat die Gemeinde nun eine letzte Frist bis Ende Juni gesetzt», so Jäger, der verärgert ist über das Verhalten des Unternehmens. Zumal man sich schon auf diesen Sommer hin in Turtmann eine gewisse Entlastung vom Schwerverkehr erhoffte, der mitten durchs Dorf rollt.
Bahnhofstrasse wird zur 30er-Zone
Und so lange der zweite Teil der Umfahrungsstrasse nicht fertig ist, soll auch die Neubaubstrecke vom Kantonsstrassen-Kreisel bis zur Industriezone nicht freigegeben werden. «Es macht wenig Sinn diesen Streckenabschnitt zu öffnen, um ihn dann während den Asphaltierungsarbeiten auf der Turtmänner Industriestrasse wieder zu schliessen», sagt Burgener.
Bleibt anzumerken, dass nach der Öffung der Entlastungsstrasse die Bahnhofstrasse vom Kanton zur Gemeinde Turtmann übergeht. «Dort wird neu ein Tempolimit von 30 gelten. So wie das bereits im Dorf südlich der Kantonsstrasse seit einigen Jahren der Fall ist», nennt Jäger die Verkehrspläne auf der Bahnhofstrasse. «Zur Neugestaltung der 30er-Zone liegen erste Entwürfe vor. Nun sollen noch die Detailanpassungen erfolgen.»
zen
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Kommentare
Bürger Turtmann City - ↑3↓0
An der Strass Bordud so oder so jeder wiä er will.
Das isch afa trürig wenn so epis ini Ziti oder Online müäss. Wele Baupfusch chünt ächt als negschs ini Zitig?
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karli - ↑16↓4
Das kommt raus wenn man im Rahmen des öffentlichen Beschaffungswesens jeweils den billigsten Anbieter nehmen "muss".
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Mariojosi - ↑4↓2
Nein, es geht um die Preisgünstigkeit und ob die hier gehalten werden kann, ist aber wirklich fragwürdig... Mister Goudron wäre ab solchen Mauscheleien bestimmt nicht erfreut.
Eine Ladung drüber ausgewalzt und gut wäre...