Bahnverkehr | Aufräumarbeiten nach Wassereinbruch im Lötschberg-Basistunnel dauern an
Züge fahren weiterhin einspurig durch den Tunnel
Nach einem Wassereinbruch im Lötschberg-Basistunnel am vergangenen Donnerstag dauern die Aufräumarbeiten an.
Auf dem Doppelspurabschnitt auf der Südseite des Tunnels ist eine Tunnelröhre am vergangenen Freitag wieder für den Bahnverkehr freigegeben worden. Hier tritt über die Tunneldecke nur noch wenig Wasser ein, wie die BLS am Montag auf Anfrage mitteilte. Die stärker verschmutzte Röhre, wo das mit Schlamm versetzte Wasser zwischenzeitlich bis zu 30 Zentimeter hoch stand, wird infolge der Aufräumarbeiten noch «mehrere Tage» gesperrt bleiben.
«Mehr Bergwasser als üblich»
Die undichte Stelle an der Tunneldecke ist noch nicht abgedichtet worden, wie Mediensprecherin Tamara Traxler sagte. Es sei wichtig, dass das Wasser abfliessen könne: «Wir haben das Wasser über ein zusätzliches Entwässerungssystem gefasst und kontrolliert abgeleitet», so Traxler.
Zur Ursache des Wassereinbruchs konnte die BLS noch keine genaueren Angaben machen. Erste Erkenntnisse hätten jedoch gezeigt, «dass es in den letzten Tagen mehr Bergwasser hatte als üblich». Zudem sei dieses Wasser verschmutzt, weshalb sich im Tunnel auch Schlamm angesammelt habe.
Auch Autoverlad betroffen
Am vergangenen Freitag konnte der Schlamm in einer Röhre so weit abgepumpt werden, dass der Lötschberg-Basistunnel auf dem betroffenen Abschnitt zwischen Ferden und St. German wieder auf einer Spur befahren werden konnte.
Inzwischen verkehren die Intercity-Züge zwischen Brig und Romanshorn wieder in beiden Richtungen durch den Basistunnel. Auch die EuroCity-Züge Basel-Brig-Mailand (Nord-Süd) fahren wieder durch die am Freitag freigegebene Tunnelröhre. Dagegen werden die EuroCity-Züge Mailand-Brig-Basel (Süd-Nord) weiterhin über die Bergstrecke durch den Lötschberg-Scheiteltunnel geführt, was die Fahrzeit um rund 30 Minuten verlängert. Abends ab 21 Uhr fahren laut Angaben der BLS alle Fernverkehrszüge durch den Basistunnel.
Die BLS ist bestrebt, «so viele Güterzüge wie möglich» durch den Basistunnel zu führen. Die übrigen Gütertransporte werden über die Bergstrecke geleitet. Dies könne zu Verspätungen bei den Autoverlade-Zügen führen, hiess es.
fm
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