Landwirtschaft | Für Spezialkulturen im Berggebiet
Trocknungsanlage für Bergkräuter und Bergpflanzen
In Sembrancher ist am Dienstag eine neue Anlage zur Trocknung von Bergkräutern und Heilpflanzen in Betrieb genommen worden. Die Kosten beliefen sich auf drei Millionen Franken.
Das Zentrum zur Trocknung von Bergkräutern und Heilpflanzen ist ein grosser Gewinn für die Region. Die Genossenschaft Valplantes, die seit über 35 Jahren auf dem Gebiet der Trocknung von Bergkräutern aus biologischem Anbau aktiv ist, hat ein neues Trocknungszentrum in Sembrancher eingeweiht.
Die Aufgaben der Genossenschaft sind die Trocknung, Verarbeitung, Verpackung und Vermarktung der Rohstoffe. Die zwanzig Mitglieder der Genossenschaft aus dem Grand Entremont, von denen die meisten Berufslandwirte sind, beziehen einen Grossteil ihres landwirtschaftlichen Einkommens aus dem Anbau von Pflanzen. Die Produzenten kultivieren auf vierzig Hektaren fast dreissig verschiedene Sorten in biologischem Anbau. Die Jahresproduktion entspricht ungefähr 800 Tonnen Frischpflanzen, die in Sembrancher und Grimisuat getrocknet werden (insgesamt 150 Tonnen getrocknete Pflanzen).
Die Kräuter- und Heilpflanzenkulturen gehören zu den letzten Spezialkulturen in Berggebieten. Für Landwirte, die sich diversifizieren möchten, stellen sie eine interessante Einkommensquelle dar. Salbei, Pfefferminze, Melisse und Thymian sind die vier Sorten, die am häufigsten angebaut werden. Valplantes folgt den Richtlinien von Bio Suisse und trägt das Label Knospe.
Das Projekt ist Teil des PRE Grand-Entremont. Es ermöglicht die Rationalisierung der Trocknungskette durch qualitativ hochwertige Infrastrukturen und die Automatisierung der Prozesse. Mit der Unterstützung der Association de promotion de l'agriculture du Grand Entremont (APAGE) werden die Produkte aus regionalen Pflanzen noch besser aufgewertet.
Die Gesamtkosten der neuen Anlagen belaufen sich auf 3 Millionen Franken, finanziert durch A-fonds-perdu-Beiträge in der Höhe von 1'821'600 Franken im Rahmen des PRE Grand Entremont, wovon 820'800 Franken von Seiten des Bundes stammen, 800'700 Franken vom Kanton und 200'100 Franken von der Gemeinde. Der Rest wird über einen Investitionskredit von 700'000 Franken, Eigenmittel der Genossenschaft und Beiträge der Schweizer Berghilfe finanziert.
pd / zen
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