Trinkwasser | 990 Trinkwassersysteme des Kantons Wallis sind dauerbeprobt
«Walliser verfügen über gutes Hahnenwasser»
3550 Trinkwasser-Proben sind im Kanton Wallis 2014 genommen worden. Etwa 13 Prozent davon lagen nicht in Norm-Werten. Beunruhigen sollte das die Walliser keineswegs. Denn 85 Prozent der Walliser Trinkwassernetze liefern Quellwasser pur in guter Qualität, sagt Kantonschemiker Elmar Pfammatter.
«Grüsel-Brunnen im Wallis» titelte der «SonntagsBlick» in einer seiner letzten Ausgaben einen Bericht zur Wasserqualität in öffentlichen Brunnen der Schweiz. Wie im Kanton Graubünden, wo bei Lebensmittelkontrollen 29 Brunnen beanstandet werden mussten, sind auch im Kanton Wallis im Jahr 2014 in 34 Brunnen Fäkalbakterien festgestellt worden. Das erstaunt, zumal im Wallis Trinkwasser häufig direkt von der Quelle in den Bergen gefasst wird.
Alle Trinkwassernetze werden kontrolliert
«Das Trinkwasser im Wallis ist generell von guter Qualität, wenn auch der «Sonntagsblick» mit seinem Bericht einen gegenteiligen Eindruck erweckt haben könnte», sagt der Walliser Kantonschemiker Elmar Pfammatter dazu. «Im Kanton Wallis führen wir aber keine systematische Beprobungen von öffentlichen Brunnen durch, die 990 Trinkwassernetze des Wallis sind durch den Trinkwasserverteiler (Gemeinde) mindestens zweimal jährlich zu beproben, entsprechende Statistiken dazu werden erstellt.» Von den 3550 Proben, die letztes Jahr genommen wurden, waren rund 13 Prozent nicht gesetzeskonform.
«Dass heisst aber nicht, dass es sich um Trinkwasser handelt, dass zu Gefährdung der Gesundheit führen kann. Im Fall der Probenentnahmen bei Brunnen innerhalb der Trinkwassernetze waren im vergangen Jahr von 291 Brunnen 34 kontaminiert, 28 von ihnen mit schwachen Werten. Bei lediglich sechs drängten sich Sofortmassnahmen der Gemeindeverantwortlichen auf», stellt Pfammatter die vom «Blick»veröffentlichten Zahlen vor einen anderen Hintergrund. «Die Massnahmen werden dann durch die verantwortliche Gemeinde ergriffen.»
Gemeinden als Lebensmittel-Grossverteiler
Natürlich würden die Gemeinden aufgefordert, auch bei schwacher und nicht gesundheitsgefährdender Kontamination mit Fäkalbakterien den Ursachen nachzugehen und sie zu beseitigen. «In der Regel wird der Gemeinderat der betroffenen Gemeinde direkt informiert. Er ist für die Trinkwasserversorgung auf Gemeindeebene in der Pflicht. Somit steht er an der Spitze des grössten Lebensmittelverteilers im Dorf in grosser Verantwortung.»
Wer Lebensmittel verteilt, sei verpflichtet, eine Risikoanalyse zu machen. «Deshalb verlangt der Kanton von den Gemeinden ein Konzept, das Verschmutzungen von Trinkwasser erst gar nicht zulässt. Hier sind vorab auch die Brunnenmeister gefordert. Nebst der Kontrolle ihrer Arbeit nimmt der Kanton auch regelmässig selber Proben von Trinkwasser.» Alle Proben, auch jene der Brunnenmeister, werden zentral im Labor in Sitten analysiert.
Etliche Ursachen von Verschmutzungen
Die Ursachen von Verschmutzungen können laut Pfammatter in den Quellschutzgebieten auf Alpen liegen, wo Nutztiere das dort gefasste Trinkwasser mit Fäkalien verunreinigen. Trübes oder mit Fäkalbakterien verunreinigtes Trinkwasser kann infolge starker Gewitter auftreten, welche etwa Kuhmist ins Quellschutzgebiet spülen. Ein Risiko geht im Wallis aber auch von Industriebetrieben aus, von denen Schwermetalle oder Lösungsmittel in den Wasserkreislauf gelangen können.
In jüngerer Zeit bereiten den Hütern des Wassers Mikroverunreinigungen Sorge. «Man stellt mehr und mehr Rückstände von Medikamenten im Grundwasser fest, die vom Mensch ausgeschieden und via Abwasserreinigungsanlagen in den Wasserkreislauf gelangen. Toxikologisch nach heutigem Wissenstand zwar unbedenklich, aber unschön trotzdem, sie im Trinkwasser zu wissen.» Deshalb werden nun bei Abwasserreinigungsanlagen zusätzliche Reinigungsstufen zur Filterung organischer Moleküle eingebaut «Dass ist sinnvoll, den die Verschmutzungen müssen an der Quelle beseitigt werden», so Pfammatter.
85 Prozent unbehandeltes Quellwasser
«Bei Trinkwassernetzen, die anfällig sind für regelmässige Verschmutzungen, kommen die Gemeinden nicht umhin, das Trinkwasser einer Behandlung zu unterziehen», sagt Pfammatter. Von den 990 Netzen im Wallis betrifft das aber lediglich 150 (15%). Bei 58 Prozent dieser Fälle setzt man Chlor als Keimtöter ein, bei 28,5 Prozent kommen Ultraviolett-Lampen zum Einsatz, 8,5 Prozent werden einer Ultrafiltration mittels Membranen unterzogen und fünf Prozent mit Ozon. «Die meisten Gemeinden profitieren also von einer guter Position und beziehen unbehandeltes Quellwasser vom Hahn.»
Damit es erst gar nicht zu Verunreinigungen von Quellwasser kommt, sind die Gemeinden nach Bundesgesetzgebung verpflichtet, Quellschutzzonen aufgrund von hydrologischen Gutachten zu bestimmen. In diesen Zonen ist etwa die Weidung von Kühen und Schafen untersagt. Ebenso dürfen Bautätigkeiten keinesfalls negativen Einfluss auf das gefasste Quellwasser haben.
88 Walliser Gemeinden mit homologierten Quellschutzzonen
«Bis Ende 2014 haben sich 88 Walliser Gemeinden Schutzzonen (SZ) für alle ihre Quellen und Fassungen vom Kanton homologieren lassen», kennt Cédric Arnold, Chef der kantonalen Dienststelle für Umwelt, die Zahlen zur Umsetzung der Bundesgesetzgebung im Kanton Wallis. Weitere vier Gemeinden haben die öffentliche Auflage ihrer Schutzzone (ohne Einsprache) durchgeführt.
Zehn Walliser Gemeinden befinden sich nach Eingang von Einsprachen Privater noch in Schlichtungsverfahren, 21 Gemeinden müssen sich ihre Schutzzonen noch teilweise genehmigen lassen, während acht Gemeinden noch über keinerlei genehmigte Schutzzonen verfügen. Und einige Gemeinden verfügen über keine Trinkwasserfassungen. «Die Arbeiten laufen 2015 erfreulich weiter und die Quellschutzzonen von 13 Gemeinden wurden zwischen Januar und Juni 2015 genehmigt», so Arnold.
zen
Artikel
Kommentare
Albrecht Marco - ↑16↓5
Alle Walliser "Mineralwasser" haben erhöhte Uranwerte im Wasser und liegen an der Grenze gemäß der eidg.Lebensmittel Verordnung.
Bitsch hat die höchsten Uranwerte im Wasser. Aber auch Agarn,Baltschieder, Blitzingen,Brig-Gis,Eggerberg,Ernen, Fiesch,Gampel,Lalden,Naters,Simplon,Stalden,Steg,Turtmann,Unterbäch,Visperterminen, Zeneggen und Zermatt.Würden die Grenzwerte auf Eurogebiet gesenkt, müssten alle sanieren. Grächen hat eine Anlage zur Entfernung von Uran.
Die Weltgesundheits Organisation mit Sitz in Genf WHO, WHO/SDE/WSH/03.04/118/Rev/1 beschreibt in ihrer Veröffentlichung den Einfluss von Uran verdrecktem Trinkwasser auf menschliche Embryos und Fötus. Nach Einnahme von 28µl sind erste Veränderungen nach 6 Tagen nachgewiesen worden. Der Fötos wurde innerlich wie äusserlich angegriffen. Die chemische Struktur sowie Gewicht wurden verändert. usw
Aber das stört ja niemanden.
antworten
Andy - ↑4↓0
Merci Marco, so ist es!
Albrecht Marco - ↑18↓5
Nanu seit wann ist ein Chemiker ein Toxikologe. So etwas gibt es nur im Kanton Wallis. Hr. Pfammatter behauptet auch, das das Bitscher Trinkwasser unbedenklich getrunken werden kann. Dabei enthält diese Suppe 30µ/l Uran 234-38. Genau am zulässigen Grenzwert.
Dieser Grenzwert wird mit einem durchschnittlichen Gewicht von 60 Kg hochgerechnet.
Hr. Pfammatter weiss aber , dass Kinder weniger wiegen und dieser Wert das 15fache des deutschen Baby Grenzwertes übersteigt.
Bei der vorhandenen Radon Konzentration auf dem ganzen Gemeindegebiet müssen die Abbauprodukte logischerweise auch POLONIUM und RADIUM 231 im Wasser sein.
Der russische Geheimdienst lässt Grüssen!
Hr. Pfammatter will das so nicht wahrhaben. Eben ein Chemiker und alles ist Tip Top.
antworten