Tourismus | Klassischer Wintersport in der Krise
Wintertourismus in 30 Jahren am Ende?
Schon in wenigen Jahren könnte der Wintertourismus in der Schweiz verschwunden sein, die Berggebiete weitgehend verödet. Zu diesem unheilvollen Schluss kommt eine Analyse der Denkfabrik Avenir Suisse im Auftrag von Schweiz Tourismus.
Gewichtigster Grund für das Schreckensszenario ist laut Avenir Suisse der Klimawandel. Die Winter werden wärmer, die Schneesaison kürzer. Gemäss «SonntagsBlick» fängt die Schneesaison heute im Vergleich zum Jahr 1970 bereits zwölf Tage später an und endet 25 Tage früher. Diese Entwicklung werde sich in den kommenden Jahrzehnten deutlich intensivieren. Als weitere entscheidende Faktoren für die düsteren Prognosen werden von Avenir Suisse die Digitalisierung sowie die Überalterung der Gesellschaft genannt.
Skisport verschwindet allmählich
Zwar könnte der Wintertourimus in den nächsten 20 bis 30 Jahren ein Comeback feiern, realistischer sind gemäss Tourismus-Experten allerdings Prognosen, wonach es zu einem Nachfragekollaps kommt und die Tourismus-Infrastruktur in den Bergen erodiert. Einige wenige hochgelegene Top-Destinationen sollen demnach überleben, sodass Skifahren praktisch nur noch in einer Handvoll Wintersportorten im Wallis möglich wäre.
Branche muss umdenken
Jürg Stettler, Leiter des Instituts für Tourismuswirtschaft an der Hochschule Luzern, sagt gegenüber dem «SonntagsBlick», dass die negativen Faktoren ganz klar überwiegen. Stettler rechnet mit einer Negativspirale, an deren Ende Skifahren als Breitensport und der Wintertourismus in den Bedeutungsloigkeit verschwindet. Er plädiert deshalb für ein radikales Umdenken und zugleich für die Förderung des Bergtourismus im Sommer.
pan
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