Kant. Abstimmung | Revision der Kantonsverfassung
72 Prozent wollen eine Totalrevision und einen Verfassungsrat
Die Volksinitiative für eine Totalrevision der Verfassung wurde von 72 Prozent der Wähler angenommen. Die Stimmbeteiligung lag bei knapp unter 60 Prozent. Die Durchführung der Totalrevision soll einem Verfassungsrat anvertraut werden.
Iris Kündig Stössel, Co-Präsidentin des Initiativekomitees, zeigt sich hocherfreut über das "überraschend klare Ergebnis." Damit habe man im Vorfeld nicht gerechnet: "Insbesondere im Oberwallis nicht, vor allem nicht mit einem Ja zum Verfassungsrat." Kündig Stössel ist überzeugt, dass man gute und fähige Mitglieder für den Verfassungsrat finden wird. Sie hofft vor allem, dass gerade die jungen Menschen diese Chance nun nutzen werden: "Hier können sie Erfahrungen in der Politik sammeln. Aber sie sind frei von politischen Abhängigkeiten. Das ist eine wunderbare Ausgangslage."
Die Befürworter siegten mit 83'000 Ja-Stimmen klar. Gut 31'000 wollten keine Totalrevision. Eine Mehrheit will dies über einen Verfassungsrat tun. Knapp 61 Prozent stimmen dafür, 39 Prozent bevorzugen die Variante mit dem Grossrat.
Auffallend ist, dass alle drei Regionen sehr geschlossen hinter der Vorlage standen. Im Oberwallis erreicht der Anteil der Befürworter für einen Verfassungsrat allerdings nur eine knappe Mehrheit. Einen Ausreisser gab es auch hier. Gondo will keine Verfassungsrevision, auch keinen Verfassungsrat...
Damit wird das Wallis im kommenden Herbst nochmals an die Urne müssen. Dann wird das Volk den 130-köpfigen Verfassungsrat wählen müssen. Die Sitzverteilung an die Regionen erfolgt analog den Grossratswahlen. Das Parlament wird dafür noch eigens ein Dekret erlassen müssen.
hbi
Artikel
Kommentare
Noch kein Kommentar