Terror | «Der Einäugige» hat unter Extremisten einen mythischen Ruf
Mokhtar Belmokhtar soll für den Tod von zwei Wallisern verantwortlich sein
Die Dschihadistengruppe Al-Murabitun, die hinter dem Angriff auf ein Luxushotel in Burkina Faso mit mehr als 20 Toten stehen soll, wird vom gefürchteten Extremisten Mokhtar Belmokhtar geführt. Der 1972 in Algerien geborene Extremist ist seit Jahrzehnten in der Sahelzone aktiv.
Erst kürzlich schloss sich seine Gruppierung wieder der Organisation Al-Kaida im Islamischen Maghreb (AQMI) an, von der sich Belmokhtar 2012 eigentlich getrennt hatte. AQMI hatte am 4. Dezember mitgeteilt, dass Al-Murabitun wieder zu dem Al-Kaida-Ableger gehöre.
Zugleich erklärte AQMI, Al-Murabitun habe den Anschlag auf ein Luxushotel in der malischen Hauptstadt Bamako verübt, bei dem kurz zuvor 20 Menschen getötet worden waren. Al-Murabitun hatte sich bereits im März zu einem Anschlag auf ein Restaurant in Bamako bekannt, bei dem es fünf Tote gegeben hatte.
Belmokhtar, der auch als "der Einäugige" bekannt ist, hat unter Extremisten einen mythischen Ruf. Er war im April 2013 und erneut im Juni 2015 nach einem US-Luftangriff in Libyen für tot erklärt worden - doch später tauchte er jedes Mal wieder auf.
Im vergangenen Jahr bekräftigte er wiederholt seine Loyalität gegenüber Al-Kaida. Er bestritt zugleich, dass sich seine Gruppe der rivalisierenden Terrormiliz Islamischer Staat (IS) angeschlossen habe, die zuletzt besonders in Libyen neue Anhänger gewann.
Al-Murabitun war im August 2013 aus dem Zusammenschluss von Belmokhtars Gruppe "Die mit Blut unterzeichnen" und der "Bewegung für Einheit und Dschihad in Westafrika" (MUJAO) hervorgegangen. MUJAO gehörte zu den Islamistenmilizen, die im Frühjahr 2012 weite Gebiete im Norden Malis unter ihre Kontrolle gebracht hatten, bevor sie Anfang 2013 durch eine französische Militärintervention wieder vertrieben wurden.
Nach dem Zusammenschluss mit MUJAO war die Rückkehr von Belmokhtars Gruppe Al-Mourabitoun zu AQMI ein weiterer Schritt zur Vereinigung aller Dschihadisten in Algerien, Libyen, Mali, Niger und dem Tschad unter dem Dach einer Organisation. Ein solcher Zusammenschuss wird seit Jahren von Belmokhtar gefordert. Wie die wiederholten Spaltungen der Bewegung zeigen, sind die Rivalitäten aber oft grösser als der Drang zur Einheit.
sda afp / zen
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