Panzerfaust im Haus versteckt
Täter von Daillon stand unter Alkohol
Der Mann, der am 2. Januar 2013 in Daillon drei Menschen tötete sowie zwei weitere verletzte, litt seit Jahren unter psychischen Störungen. Er stand zur Tatzeit unter starkem Alkoholeinfluss. Im Haus des Täters wurden viele Waffen gefunden.
Der Angeklagte, der kurz nach der Tat in Daillon von einer Sondereinheit der Polizei überwältigt wurde, befindet sich seither in Untersuchungshaft. Er soll des Mordes, der vorsätzlichen Tötung, Gefährdung des Lebens anderer und schwerer Körperverletzung angeklagt werden und muss mit einer lebenslangen Haftstrafe rechnen, wie die zuständige Walliser Staatsanwältin Catherine Seppey am Mittwoch in einem Communiqué schreibt.
Die Untersuchungen haben gezeigt, dass eine der drei getöteten Personen auch Verletzungen durch einen dumpfen Gegenstand erlitt. Der Genesungsprozess der beiden Verletzten verläuft laut Staatsanwaltschaft positiv.
Waffenarsenal gehortet
Die ballistischen Untersuchungen belegen, dass der Mann die Schüsse mit zwei Waffen abgegeben hat, einem Armee-Karabiner sowie einer Schrotflinte. Am Tatort wurden 30 Patronenhülsen gefunden. Ein Gutachten, das die genauen Positionen des Schützen während der Tat aufzeigen soll, steht noch aus. Mehr als 30 Personen wurden zum Tathergang befragt.
In der Wohnung des Angeklagten wurde nach der Tat ein grosses Waffenarsenal gefunden. Neben sechs Gewehren und einigen Pistolen beschlagnahmten die Ermittler Bajonette, Messer, Dolche, Pfeile, Äxte, Schwerter und Munition. Eingezogen wurde auch eine Panzerfaust für den einmaligen Gebrauch, die vom Täter aus den Beständen des Militärs gestohlen wurden.
Bereits am 7. März 2005 hatten die Walliser Behörden beim Täter Waffen beschlagnahmt. Diese wurden dazumals teils beschlagnahmt oder von der Polizei zerstört. In der Folge hat sich der Mann wieder Waffen zugelegt, die er von Privatpersonen kaufte oder bei Händlern erwarb. Sie waren in der Schweiz nicht als gestohlen gemeldet.
Psychisch Störungen
Wie die Staatsanwältin weiter festhält, litt der Angeklagte seit vielen Jahren unter psychischen Störungen. Er lebte am Rande der Gesellschaft und stand seit 2009 unter Vormundschaft und bezog eine Invalidenrente. Den Tag vor der Tragödie verbrachte wie meistens in Lokalen in der Region in der er oft getrunken hatte. Zur Tatzeit hatte der Schweizer 1,75 Promille Alkohol im Blut. Ein definitives psychiatrisches Gutachten steht aber noch aus.
Drei Todesopfer
Die Polizei war am Abend des 2. Januars gegen 20.50 Uhr alarmiert worden, dass ein Bewohner in Daillon Schüsse abgebe. Er erschoss drei Frauen im Alter von 32, 55 und 79 Jahren und verletzte zwei Männer von 33 und 63 Jahren. Alle Opfer waren in Daillon wohnhaft.
Eine Sondereinheit konnte den Mann schliesslich stoppen, wobei er schwere Verletzungen erlitt und auf die Intensivstation gebracht werden musste. Als Motiv hatte er angegeben, dass er mit der Bluttat ein Familienproblem regeln wollte.
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