Branchenverband der Walliser Weine zur Affäre Giroud
Tabulose Aufklärung gefordert

Das Logo von Giroud Vins in Sitten.
Foto: Keystone
Anlässlich einer Vorstandsitzung vom Freitagvormittag hat der Branchenverband der Walliser Weine (IVV) beschlossen, im Fall Giroud in die Offensive zu gehen. Der Verband fordert eine lückenlose Aufklärung.
Der Verband ist über die Schwere der jüngsten Enthüllungen schockiert, heisst es in einer Medienmitteilung. Man sehe sich als Opfer von Machenschaften, «von denen der Verband keine Kenntnis hatte». Alle ehrlichen Mitglieder des IVV seien die wirtschaftlichen Opfer der Schwindler. «Der Vorstand des IVV möchte im Interesse aller seiner Mitglieder diesem unlauteren Wettbewerb, der den Markt verdirbt, Einhalt gebieten.»
Die gesamte Weinbaubranche und in einhelliger Übereinstimmung alle Mitglieder des Vorstands würden die schweren Anschuldigungen sehr ernst nehmen und verlangen deshalb eine lückenlose Aufklärung und die Offenlegung aller Fakten, die von öffentlichem Interesse sind, und zwar gegenüber allen und nicht nur einigen Medien.
Es dürfe kein Tabu geben, heisst es weiter. «Man muss das Übel an der Wurzel anpacken, den Augiasstall ausmisten, um sich wieder anderen Dingen zuzuwenden, sobald in dieser Affäre ein Urteil gefällt wurde.» Zum Beispiel sich etwas zu gönnen, wie aussergewöhnliche Weine, die von - echten - passionierten Winzern erzeugt wurden.
Beschlüsse des Branchenverbands
Präsident des IVV, Paul-André Roux erklärt: «Das Mass ist voll. Wir sind weder Richter, noch Polizisten oder Kontrolleure, aber die neuesten Enthüllungen im Zusammenhang mit falsch ausgestellten Rechnungen in der Affäre Giroud haben uns zu drei Beschlüssen veranlasst.» Erstens tritt Charles-Albert Fumeaux freiwillig als Mitglied der Qualitätskommision zurück. Zweitens sollen alle Personen in Vorstand und Komissionen des IVV, die direkt oder indirekt in die Affäre involviert sind, vorläufig ihr Mandat niederlegen – es handle sich dabei gemäss Verband jedoch nicht um eine Hexenjagd.
Drittens schliesslich fordert der Verband völlige Transparenz zum Schutz des Images. Das heisst die Veröffentlichung der Namen fehlbarer Kellereien und Winzer. Dieses grosse Reinemachen sei notwendig, damit wieder etwas Gelassenheit eintreten und der IVV seine Aufträge erfüllen könne: «Förderung und Vermarktung eines positiven Images der Walliser Weine, ohne ständig Vorwürfen ausgesetzt zu sein oder, schlimmer noch, sich für Handlungen rechtfertigen zu müssen, die von der überwiegenden Mehrheit der Branche nicht begangen wurden.»
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Kommentare
tomi - ↑0↓0
Ja endlich,so ein Giroud macht riesen Schaden für alle Walliser Weinbauern, die sich korrekt verhalten.Der soll nie mehr Wein produzieren und verkaufen dürfen!!!
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Ich - ↑0↓0
Last ihn doch endlich in Ruhe Mann sollte alle Kellerei kontrollieren
Manathan - ↑0↓0
Endlich! Wundere mich mächtig dass dies nicht schon längst passiert ist.
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