Lastwagenunfall | Deutsche Firma mit Auftrag zur Wasserreinigung betraut
24-Stunden-Betrieb zur Reinigung des Biotop-Wassers?
Ab Mittwoch wird beim verschmutzten Biotop in Gamsen eine Wasserreinigungsanlage installiert. Nach Tests am Freitag soll eine Woche später mit der Sanierung begonnen werden.
Nach einem Selbstunfall auf der A9 bei Gamsen-Brig ist ein mit Lösungsmitteln beladener Tankwagen in einen Teich gefallen und explodiert. Das 4000 Quadratmeter grosse Biotop erlitt dabei Totalschaden: Das war am 28. Januar. Seither klagen Anwohner weitherum über den üblen Gestank des verseuchten Wassers. Nach mehreren Sitzungen mit Vertretern der Walliser Umweltbörden, des Bundesamtes für Strassen (ASTRA) und der Versicherung des Transportunternehmens sind am Montag Entscheide zur Sanierung gefallen.
Versicherung erteilt Sanierungsauftrag
Die GEOTEST AG mit Hauptsitz in Zollikofen wurde von der Versicherung des Transportunternehmens mit der Projekt- und Bauleitung im Zusammenhang mit der Sanierung des Biotopes Gamsen beauftragt. «Ab Mittwoch werden beim Biotop mit der Installation der Wasserreinigungsanlage begonnen», erklärt Frédéric Gasser vom Bundesamt für Strassen (ASTRA) auf Anfrage von 1815.ch.
Die 50 Quadratmeter grosse Anlage umfasst mehrere Türme, in denen Aktivkohlefilter eingebaut sind, sowie ein Absetzbecken. Die rund 5 Millionen Liter Wasser des Biotops sollen nun abgepumpt und durch die Aktivkohle gereinigt werden. «Am Freitag werden erste Tests durchgeführt. Nach einer Auswertung der Resultate soll eine Woche später mit dem Abpumpen und der Reinigung begonnen werden», erklärt Gasser das Vorgehen.
24-Stunden-Betrieb?
Von Testresultaten hängt auch ab, ob das Wasser des Biotops nach Behandlung in der Reinigungsanlage vor Ort via Kanalisation in die Regionale Abwasserreinigungsanlage geführt wird oder ohne nach Behandlung direkt in den Chrottugraben eingeleitet werden kann. «Zur Beschleunigung der Sanierung ziehen wir auch einen 24-Stunden-Betrieb in Betracht», so Gasser. Er rechnet damit, dass die Wasserreinigung den ganzen Monat April andauern wird.
Mit der Ausführung vor Ort sind die Oberwalliser Baufirma Walpen und die deutsche Bauer GmbH betraut. Laut Angaben auf ihrer Homepage ist das Unternehmen auch auf Sanierungen bei Wasserschäden spezialisiert. «Je nach erzielten Resultate der Reinigungsanlage werden sich die Kosten vermutlich zwischen einer halben bis einer Million Franken bewegen», sagt Gasser
Teichboden ebenfalls Sanierungsfall
In der Zwischenzeit liegen auch die Analysen der Bodenproben im Teich vor. «Diese zeigen, dass im Anschluss an die Wassersanierung eine Bodensanierung sehr wahrscheinlich notwendig ist. Der Verschmutzungsgrad ist aber nicht derart hoch, dass dies sofort vonstatten gehen muss», sagt Daniel Obrist von der Walliser Dienststelle für Umweltschutz.
In welcher Tiefe und auf welche Art die Bodensanierung angegangen wird, ist noch nicht festgelegt. «Bodenproben im Teich werden vom darüberliegenden Wasser bei der Entnahme beeinflusst. Deshalb werden wir so bald der Teich leergepumpt ist, erneut Bodenproben zur Analyse geben.»
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