Naturgefahren | Lokführer und Strassenbenützer wurden durch Warnanlage gestoppt
Gletscherabbruch löst mächtige Lawine in Randa aus
Am Dienstagabend löste ein Gletscherabbruch am Bisgletscher oberhalb Randas eine grosse Staublawine aus. Ein Video hält das eindrückliche Spektakel fest.
«Am Dienstagnachmittag kam es an der südlichen Gletscherzunge des Bisgletschers auf 3000 Metern über Meer innerhalb kurzer Zeit zu zwei Gletscherabbrüchen», kennt der Zermatter Lawinenspezialist Stefan Anthamatten den Auslöser des Naturereignisses. «Während der Abbruch um 16.15 Uhr keine Folgen hatte, löste jener von 16.45 Uhr eine sogenannte Gletscher-Fliessschneelawine aus. Die Schneemassen drangen bis zur Vispa im Talgrund vor, stellten für die Bahn und die Strasse jedoch keine Gefahr dar», weiss Anthamatten.
Gletscherabbrüche sind am Bisgletscher derzeit keine Seltenheit und bleiben meist ohne Folgen, so wie jener von der letzten Woche, als sich an der Gletscherzunge 10'000 Kubikmeter Eis lösten. «Schlägt das Eis hingegen auf Neuschnee auf, so wie das am Dienstagabend der Fall war, kann das eine Eislawine auslösen.»
Gewarnt wurden die Lokführer der MGBahn und die Automobilisten am Dienstagabend bei beiden Gletscherabbrüchen mit einer erst im letzten Jahr installierten Gletscher-Lawinenwarnanlage. «Löst sich am Bisgletscher Eis, schalten unten im Tal südlich und nördlich der Gefahrenzone auf dem Bahntrassee und auf der Kantonsstrasse die Ampeln auf Rot. Autofahrern und Zügen, die sich im Moment des Lawinenabgangs bereits in der Gefahrenzone befinden, bleibt genügend Zeit, um aus der Gefahrenzone herauszufahren», so Anthamatten.
Im Video festgehalten hat das Naturspektakel Klaus Lauber aus Täsch. «Ich befand mich im südlichen Dorfteil von Randa, als die Lawine ins Tal donnerte. Der feine Schneestaub legte sich in der Folge über Randa. Der Luftdruck brachte die Bäume gehörig ins Schwanken. Mein Auto wurde mit einer drei Zentimeter dicken Schneeschicht bedeckt», so Lauber.
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