Pharma | Zweite Abfüllanlage mit fünf Millionen Einheiten geplant. Ausserdem Labors und Büros auf einer Fläche von 2000 Quadratmetern
Swissfillon erweitert nach sechs Jahren
Nach sechs Jahren ist die Start-up-Firma Swissfillon gut unterwegs. Der Fill und Finisher mit Sitz in Visp hat sich in der Branche etabliert. Nun wird die Firma noch grösser. Das Plenum VS kürte Daniel Kehl, CEO der Unternehmung Swissfillon, Ende Oktober zum Walliser des Jahres 2019.
"Als ich die Auszeichnung bekommen habe, war ich doch sehr überrascht", sagt er. Es sei eine grosse Ehre für ihn und sein Team. Seit 25 Jahren ist Kehl in der Pharmaindustrie zu Hause. Er gründete vor sechs Jahren ein Start-up names Swissfillon. Eine Unternehmung, die sich auf das Abfüllen hochpotenter Stoffe fokussiert hat. "Wir konnten beobachten, dass viele Firmen vermehrt versuchten, hochkomplexe neue Medikamente für kleine Populationen zu entwickeln. Solche, welche nicht das Potential eines Blockbusters haben, wie beispielsweise Aspirin oder Diabetes-Medikamente."
Grosse Hersteller würden sich jeweils auf die grossen Player auf dem Markt konzentrieren, nicht aber auf die kleineren. In der Medizin gehe der Trend momentan Richtung Individualmedizin. Die Firma Swissfillon mit Sitz in Visp setzt genau dort an. "Die grossen Medikamentenabfüller sind strukturell und maschinell nicht ideal aufgestellt, um einmal nur ein paar Liter abzufüllen. Wir wollten diesem Bedarf gerecht werden", erklärt Kehl.
Die Pharmabranche ist ein zähes Geschäft. "Wenn ich ehrlich bin, waren die letzten sechs Jahre nicht immer einfach. Es braucht viel Motivation und Durchhaltewillen." Letzteres hat sich bis heute, wie sich zeigt, als Erfolgsgarant herausgestellt. Kehl will nämlich erweitern. Momentan wird bei Swissfillon im Bio Ark an der Rottenstrasse in Visp gearbeitet. Nun entsteht dort ein weiterer Technologiepark, Bio Ark 2. In diesen will auch Kehl mit seiner Unternehmung einziehen. "Geplant ist eine zweite Abfüllanlage im Erdgeschoss mit einer dreimal grösseren Kapazität als die aktuelle." Fünf Millionen Einheiten mehr seien dann möglich. Dazu kämen Labors und Büros - insgesamt auf einer Fläche von 2000 Quadratmetern.
Macht Kehl der Lonza ernsthafte Konkurrenz? "Nein, wir verhalten uns komplementär zur Lonza. Für den Wirtschaftsstandort Oberwallis sehen wir sehr viele Synergien." Jeder könne von jedem profitieren, ist sich Kehl sicher.
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