Gemeindefinanzen | Hoher Ertragsüberschuss durch Harmonisiertes Rechnungsmodell HRM2
Starke Zahlen in Visp
Das Budget 2020 der Gemeinde Visp, das erstmals nach dem Harmonisierten Rechnungsmodell HRM2 präsentiert wird, weist einen Ertragsüberschuss von 3,6 Millionen aus, was gegenüber dem Budget 2019 eine enorme Abweichung nach oben darstellt.
Grund für diese Erhöhung sind die neuen Abschreibungsvorschriften im Zuge des neuen Rechnungsmodells HRM2, wie Gemeindepräsident Niklaus Furger erklärt: «Konnten beim vorgängigen Modell HRM1 die Abschreibungen noch beliebig erhöht werden, sind die Abschreibungssätze beim neuen Modell HRM2 pro Sachgruppe vorgeschrieben.» Zusätzliche Abschreibungen könnten nun nicht mehr vorgenommen werden.
Der Cashflow wird vom neuen Rechnungsmodell derweil nicht tangiert und wird mit 8,7 Millionen Franken budgetiert. Das sind knapp 600 000 Franken weniger als noch im Vorjahr. «Grund dafür ist vor allem der Sachaufwand, in dem unter anderem neu Ausgaben mit Investitionscharakter von bis zu 100 000 Franken enthalten sind, was nach HRM2 möglich ist und vom Gemeinderat auch so beschlossen wurde», so Furger. Zudem seien bei den Steuererträgen die Mindereinnahmen durch die geplanten Anpassungen bei der Kantonalen Unternehmungssteuer ab 2020 miteinbezogen.
Investitionsseitig (7,9 Millionen Franken Nettoinvestitionen) fallen die grössten Brocken bei der Sanierung der ARA (1 Million Franken), dem Ersatzneubau des Martinsheims (1 Million Franken) sowie der Sanierung des Kultur- und Kongresszentrums La Poste (800 000 Franken) an.
Nebst dem Budget 2020 befindet der Souverän an der Urversammlung vom 26. November 2019 ferner über eine Energie-Vision zwischen der Gemeinde Visp und der EnAlpin AG. Dabei geht es um die Gründung der Infrastrukturgesellschaft Visp Infra AG, die Konzessionserteilung betreffend das Anergienetz Visp-West an diese Gesellschaft sowie einen Aktientausch zwischen der Visp Infra AG und der EnAlpin AG. Die zuständige Gemeinderätin Stefanie Zimmermann erklärt: «Zweck dieser neuen Gesellschaft ist die visionäre Gestaltung der Energiezukunft unserer Gemeinde, wie etwa die Erarbeitung eines Energiemasterplans, der Umgang mit den neuen Anforderungen aus der anstehenden CO2-Gesetzgebung, die Ausarbeitung einer Solarstrategie oder die Prüfung und Realisierung von alternativer Strom- oder Wärmeproduktion.» Darüber hinaus würden sich beim operativen Betrieb der Wärmenetze in Visp neue Synergiepotenziale.
Mehr zur kommenden Urversammlung in Visp im WB vom 12. November 2019
mk
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