Nach Spaziergang auf dem Kiesweg in Naters
Starb Hündin «Ada» an ausgelegtem Rattengift?
In Naters ist am Donnerstag ein Hund nach einer Vergiftung eingegangen. Und Tierarzt Matthias Dirren aus Susten meldet gleich vier Hunde mit Vergiftungserscheinungen in einer Woche.
Am Donnerstagmorgen führte eine Arbeitskollegin von Malin Elofsson (35), einer in Naters wohnhaften Schwedin, deren vierjährige Beagle-Hündin «Ada» auf dem Natischer Kiesweg spazieren. Kaum zu Hause, fing die Hündin an zu zittern. In der Tierarztpraxis Arche in Susten kann der schwer vergifteten Hündin nicht geholfen werden.
Malin wird mit «Ada» nach einer Erstversorgung an die Tierklinik in Thun geschickt. «Die Tierärztin hat uns gesagt, dass ‚Adas’ Überlebenschancen bei 50:50 liegen. Auf dem Weg nach Thun, kurz nach Kandersteg, ist ‚Ada’ dann gestorben.»
Warnung im Internet
Ist Beagle-Hündin «Ada» mit bewusst ausgelegtem Rattengift vergiftet worden? Diese Frage stellt sich «Ada»-Besitzerin Malin. «Am gleichen Abend fanden wir nämlich im Internet einen Eintrag, dass am Kiesweg in Naters Hundeköder mit Rattengift ausgelegt sind», zeigt sich Malin wütend.
Tierarzt Matthias Dirren aus Susten kann eine absichtliche Vergiftung von «Ada» auf Anfrage von 1815.ch weder dementieren noch bestätigen. «Der Beagle zeigte eindeutig Vergiftungssymptome, welche Ursache sie allerdings hatten, ist schwer nachzuweisen.»
Hundevergiftungen im Frühjahr häufig
Diese Woche wurden in seiner Tierarztpraxis Arche in Susten neben «Ada» drei weitere Hunde aus der Region mit Vergiftungen behandelt. Letztmals heute Samstag. Diese drei Tiere überlebten allerdings.
«Hunde mit Vergiftungen sind im Frühjahr keine Seltenheit», erklärt Dirren gegenüber 1815.ch. In neun von zehn Fällen erfolge die Vergiftung allerdings nicht mit Absicht. Die Gefahr lauert anderswo. Entlang von Spazierwegen würden im Winter achtlos Lebensmittel weggeworfen. Tauten diese im Frühjahr auf, seien sie mit Schimmelpilz befallen. Hunde könnten sich so eine Vergiftung einfangen und je nach Grösse und Alter und Giftdosis daran sterben.
Chalet-Zonen und Schrebergärten meiden
Oftmals würden sich Hunde aber auch in der Nähe von Chalets und Schrebergärtchen eine Vergiftungen holen. Weggeworfene Insektizide wie Schneckenkörner oder Düngemittel können einen Hund je nach Dosis und eigenem Gewicht vom Leben zum Tod befördern. Ebenso wie verdorbene Lebensmittel, die von Chaletbesitzern bei der Frühjahrputzete einfach aus dem Fenster geworfen würden.
Beide Seiten sind gefordert
«Beide Seiten sind aber gefordert», sagt Dirren. Einerseits sollten Hundebesitzer auf ihren Spaziergängen entlang von Spazierwegen im Frühjahr ein vermehrtes Augenmerk auf ihre Lieblinge werfen und zur Vorsicht auch anleinen. «Anderseits aber sollten die Leute nicht einfach unachtsam Lebensmittel, Insektizide, Öle usw. in der Natur entsorgen...»
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