Justiz | Verhaftungsaktion ohne Bewilligung gefilmt
Mafia-Video: Staatsanwalt prüft Vorwürfe
Die Polizia di Stato verkaufte ihren Landsleuten mit einem Filmchen auf Twitter die Verhaftung des 60-jährigen Antonio N. in Saas-Grund als Eigenleistung.
Foto: screenshot twitter.com/poliziadistato
Beamte aus der italienischen Polizia di Stato führten Anfang März in Saas-Grund den verurteilten Mafioso Antonio. N. (60) ab und filmten die Verhaftungsaktion. Eine Bewilligung dafür hatten sie nicht. Nun prüft die Walliser Staatsanwaltschaft, ob eine Untersuchung eröffnet wird.
«Die diesbezüglichen Vorabklärungen dauern an», sagt Jean-Pierre Greter, Sprecher der Walliser Staatsanwaltschaft im aktuellen «SonntagsBlick». In einem Punkt ist sich die Walliser Untersuchungsbehörde jedoch sicher: Das Abführen von Mafia-Mitglied Antonio N. könnte unter den Straftatbestand der verbotenen Handlung für einen fremden Staat fallen, wie Greter sagt. Ermittlungen dazu lägen in der Kompetenz der Bundesbehörden.
Die Bundesanwaltschaft (BA) hat aber kein Verfahren eröffnet, wie BA-Sprecher André Marty gegenüber «SonntagsBlick» sagt: «Bundesanwalt Michael Lauber wird sich nächstens mit Franco Roberti von der Direzione Nazionale Antimafia treffen.» Thema dort: die gemeinsame Bekämpfung der organisierten Kriminalität. Zumindest bei dieser Gelegenheit dürfte die Verhaftungsaktion vom 8. März noch zum Thema werden.
pan
Artikel
Kommentare
Nino - ↑8↓1
Welche Staatsanwaltschaft? Etwa die beste der CH? Die des Kantons Wallis? Ironie off... Und bei einer Verurteilung würde man die Polizisten in Italien verhaften? 1. April ist leider noch nicht. Schaut das zuerst die eigenen Bestechungsvorwürfe im Kanton gelöst werden. Oder ilegale Wilderei usw.
antworten