Staatsratswahlen | SP Unterwallis will Staatsratssitz mit offener Liste verteidigen
SP Unterwallis mit offener Liste
Mit der Öffnung ihrer Liste haben die Unterwalliser Genossinen und Genossen einer Kandidatur von Stéphane Rossini den Weg bereitet. Wie die amtierende Staatsrätin Esther Waeber-Kalbermatten darauf reagiert, liess sie am Kongress vom Samstag in Randogne vorerst noch offen.
Der Entscheid der Unterwalliser SP war mit grosser Spannung erwartet worden. Die SP-Politiker hatten Pros und Contras abgewogen, entschieden sich dann aber in einer geheimen Abstimmung ganz klar mit 126 Ja gegen 34 Nein für die offene Liste. Will heissen: neben der amtierenden Staatsrätin gibts auf der Liste Platz für weitere Kandidaten. Diese müssen am kantonalen SP-Kongress bekannt gegeben werden. Damit ist eine Kandidatur Stéphane Rossinis sehr wahrscheinlich. Dieser hatte zwar Ende 2015 noch gesagt, dass er auf eine Kandidatur verzichten würde, falls Parteikollegin Waeber-Kalbermatten nochmals antreten will. Doch haben sich die Vorzeichen in der Zwischenzeit zu ungunsten der Oberwalliser Kandidatin verschoben.
Die SP-Staatsrätin hatte die Unterwalliser Linken mit der Ankündigung ihrer erneuten Kandidatur auf dem falschen Fuss erwischt. Diese waren schwer davon ausgegangen, dass sich Esther Waeber-Kalbermatten nach zwei Amtsperioden freiwillig zurückzieht. Die SP-Frau hatte am Kongress mit einer «flammenden» Rede noch versucht, die Mehrheit der Genossen auf ihre Seite zu bewegen.
Sie zeigte sich nach dem Entscheid auf Anfrage sichtlich enttäuscht, gab sich aber durchaus sportlich und will eventuell nochmals auf ihren Entscheid, ob sie zu den Staatsratswahlen 2017 antreten wird oder nicht, zurückkommen. "Wird eine offene Liste beschlossen, so muss ich mit meiner Oberwalliser Partei absprechen. Werden die Differenzen nicht ausgeräumt, so muss dann wohl der gemeinsame Kongress die Strategie demokratisch entscheiden müssen." Dass der Frauenbonus zu keiner Zeit spielte, dafür hatte die erste Walliser Staatsrätin am Tag ihres 64. Geburtstags nur wenig Verständnis.
Daniel Zumoberhaus
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Kommentare
Bernd Schweizer - ↑4↓1
Politposse? Nein, nicht wirklich! Musste man ja kommen sehen... Die Unterwalliser haben auf allen Ebenen das Sagen, deshalb auch das klare Resultat. Hier geht es wie so oft: Unterwallis gegen Oberwallis! Der Gedanke an einen Kanton Oberwallis ist nicht verwerflich, um die Eigenbestimmung zu wahren. In Tat und Wahrheit sind wir nur topographisch ein Kanton, ansonsten haben wir keine Gemeinsamkeiten!
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Bandit Sierre - ↑15↓4
lachende Gesichter bei der SP freut mich immer..!
doch Monsieur Rossini ist für mich nun definitiv ein "Judas"..!
Alles Gute Genossen.
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