Gesellschaft | Nach 12 Vereinsjahren 700'000-Spenden-Marke geknackt
Verein SOS-Kolumbien unter neuer Führung
An der Generalversammlung des Vereins SOS-Kolumbien vom Freitagabend übergab der bisherige Präsident und Gründer René Brunner an Gert Zumofen. Neu in den Vorstand wurde Melanie Brantschen gewählt, die bereits in Kolumbien in Drittwelt-Projekten gearbeitet hat.
René Brunner blickte im Rahmen der Generalversammlung auf eine erfolgreiche Tätigkeit zurück. Vor 20 Jahren begab er sich zusammen mit seiner Frau Maria nach Kolumbien. Auf Grund der damaligen Erlebnisse und Erfahrungen gründeten sie später, das heisst im Jahr 2006, die Hilfsorganisation «SOS-Kolumbien». Seither konnten sie mit Unterstützung grosser Kreise der Bevölkerung im Oberwallis mehrere Kindergärten und Schulzentren errichten und jeweils nach einer 2-3jährigen Einführungszeit den Basisgemeinden zum Selbstbetrieb übergeben.
«Man sollte den richtigen Zeitpunkt für einen Rücktritt nicht verpassen. Für mich ist der richtige Zeitpunkt nun gekomme», resümiert Präsident René Brunner, welcher dieses Jahr seinen 80. Geburtstag feiert. «Der Verein ist trotz seiner überschaubaren Grösse professionell aufgestellt. Der Vorstand ist erfahren und die Schnittstelle zu der Partnerorganisation Fundación Apoyar vor Ort, welche übrigens vom Obergommer Aufdereggen Richard gegründet wurde, sehr gut eingespielt. Unsere Devise 'Hilfe zur Selbsthilfe' funktioniert nachweislich.» Auf der anderen Seite hält sein Nachfolger und bisherige Kassier, Gert Zumofen, fest: «Es ist eine Ehre, aber auch eine grosse Verpflichtung. René hat den Verein mit viel Hingabe und noch mehr Lebenserfahrung geführt. Es ist der Anspruch des Vorstandes, den Verein in seinem Sinn und Geist in die Zukunft zu führen.»
Dass man im letzten Jahr diesem 700'000-Franken-Spendenmarke geknackt hat, erfüllt beide mit Stolz. «Es ist schon eindrücklich, was in 12 Jahren an Hilfe aus dem Oberwallis nur in Form von Mitgliederbeiträgen und einmaligen Spenden möglich war», hält Gert Zumofen fest. «Man kann etwas bewirken, man muss es nur wollen. Wir konnten in den letzten 12 Jahren unzähligen Kindern helfen, sei dies in Form von schulischer Ausbildung, aber auch in Form einer täglichen warmen Mahlzeit und einem geordneten Leben in einer Gemeinschaft.» Für René Brunner liegt der Erfolg des Vereins darin, dass die Vereinsaktivitäten überschaubar sind und eine enge, direkte Beziehung zu der Partnerorganisation vor Ort besteht. «Der Verein arbeitet unentgeltlich. Auch die regelmässigen Reisen von Vorstands- oder Vereinsmitgliedern nach Kolumbien werden aus dem eigenen Sack bezahlt. Wir stellen konsequent sicher, dass jeder einzelne Spendenfranken an die Bedürftigen geht», betont René Brunner.
pd / zen
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