Tourismus | Der Betriebsertrag im Winterhalbjahr betrug 18,5 Millionen Franken, ein Zuwachs von 1,5 Millionen Franken
Solides Geschäftsergebnis für die Saastal Bergbahnen
Vor rund einem Jahr stieg die Schröcksnadelgruppe bei den Saastal Bergbahnen AG als Investor ein. Die seit einem halben Jahr eingeleiteten Sanierungsmassnahmen zeigen erste Wirkungen.
Verwaltungsratspräsident Peter Schröcksnadel zeigte sich bei seiner Eröffnungsrede an der Generalversammlung der Saastal Bergbahnen AG am Mittwoch über das solide Geschäftsergebnis im ersten Halbjahr nach den beschlossenen Sanierungsmassnahmen sehr erfreut. Der erfolgreichen Zukunft des Unternehmens sehe die Schröcksnadelgruppe mit viel Zuversicht entgegen, wie es in einer Mitteilung der Saastal Bergbahnen AG heisst. Kritische Worte hingegen äusserte Peter Schröcksnadel zur vergangenen Billigpreisstrategie der Wintercard. Mit der Abkehr vom Hammerdeal sei der neue Verwaltungsrat ein gewisses Risiko eingegangen, das jedoch in einer Strategie der höheren Wertschöpfung und Umsatzsteigerung seine Berechtigung habe.
In seinem Rückblick zum vergangenen Winter ging Vizepräsident Markus Schröcksnadel auf die erfreuliche Geschäftsentwicklung ein. In Bezug auf die Investitionen konnte er die Anschaffung eines neuen Gletscherlifts für das Gebiet Mittelallalin im Gesamtbetrag von 2,9 Millionen vermelden, der vor allem eine wesentliche Kapazitätssteigerung für den Sommerskibetrieb mit sich bringt. Neue Pistenmaschinen im Wert von 930'000 Franken sichern dem Skigebiet die Qualität der Pistenpräparierung. Im laufenden Geschäftsjahr sollen zudem 5,5 Millionen Franken und im darauffolgenden Jahr 12,5 Millionen Franken investiert werden, welche durch die sehr gute Liquidität der Unternehmung gesichert sind. Für den Sommer 2020 ist der Bau einer neuen Pumpstation in der Feeschlucht geplant, welche inklusive Zuleitung etwa 4,7 Millionen Franken kosten wird. Der Bau einer neuen Verbindungspiste als Ersatz für den wegschmelzenden Panoramahang mit Kosten von etwa 1,0 Millionen Franken soll ebenfalls in Angriff genommen werden. Die Sanierung des Felsenstollens zwischen der Alpin Express und der Metro Alpin U-Bahn sowie dem Ersatz der Steuerung der letztgenannten wird 1,6 Millionen Franken verschlingen. Der Zugang zur Metro Alpin soll neu mit einem Förderband zur Komfortsteigerung versehen werden.
Die Jahresrechnung präsentierte Geschäftsführer Simon Bumann. Der Betriebsertrag im Winterhalbjahr betrug 18,5 Millionen Franken, was einen Zuwachs von 1,5 Millionen Franken gegenüber dem Vorjahreswinter darstellt. Der Mehrertrag geht hauptsächlich auf die Gastronomie zurück. Beim Verkehrsertrag resultierte ein Zuwachs von 262'000 Franken, der vollumfänglich auf Mehrverkäufe von Tages- und Mehrtageskarten zurückzuführen ist. Die EBITDA von 6,4 Millionen Franken fällt um 1,9 Millionen Franken höher aus als in der Vorwinterperiode. Der Halbjahresgewinn von 3,33 Millionen Franken ist sehr erfreulich, muss jedoch relativiert werden. Die aufwendigen Unterhalts- und Erneuerungsarbeiten fallen hauptsächlich in der zweiten Jahreshälfte an und der Sommerertrag macht nur zirka einen Viertel des Jahresumsatzes aus. Der Personal- und übrige Betriebsaufwand hingegen verteilt sich regelmässiger auf das ganze Jahr. Nichtsdestotrotz würde auch beim Einbezug des Sommerergebnisses ein Gewinn verbleiben, der die Millionengrenze übersteigt. Die EBITDA-Marge erreichte 34,7 Prozent. Die flüssigen Mittel belaufen sich auf 13,3 Millionen Franken. Der Eigenkapitalanteil beläuft sich auf 34,4 Prozent, der unter Einbezug des Rangrücktrittsdarlehen der Schröcksnadelgruppe sogar auf 43 Prozent zu stehen kommen würde.
Unter dem Traktandum Wahlen in den Verwaltungsrat wurden die scheidenden Mitglieder Simon Bumann und Edmond Offermann durch Stefan Zurbriggen, als Vertreter der Gemeinde Saas-Fee, und Martin Fritsch als solcher der Schröcksnadel-Gruppe, neu in den fünfköpfigen Verwaltungsrat gewählt. Während Simon Bumann dem Unternehmen als CEO erhalten bleibt, wurde Edmond Offermann für sein fast 10-jähriges Wirken im Verwaltungsrat geehrt. Er wird sein Aktienpaket von 22,71 Prozent demnächst an die Schröcksnadelgruppe veräussern, wonach diese in Zukunft einen Anteil von 52,85 Prozent an den Saastal Bergbahnen halten werden. Die Gemeinde Saas-Fee und Saas-Fee/Saastal Tourismus kommen noch auf einen Anteil von 21,55 Prozent. Die verbleibenden 25,6 Prozent des Aktienkapitals verteilen sich auf zahlreiche mittlere und kleinere Aktionäre.
pd/wh
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