Abstimmung | Resultate zur eidgenössischen Abstimmung im Rhonetal
Das Wallis stimmte mit der Schweiz
Am Sonntag stimmten die Schweizer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger über insgesamt fünf nationale Vorlagen ab. Die drei Initiativen wurden dabei im Wallis allesamt abgelehnt, während sich beim Asylgesetz sowie bei der PID ein Ja ergab. Bei letzterer Vorlage zeichnete sich jedoch ein Graben zwischen dem Oberwallis und den französischsprachigen Kantonsteilen ab.
Änderung Asylgesetz: angenommen
Die Änderung des Asylgesetzes wurde im Wallis mit 62,6 Prozent angenommen. Im Unterwallis war die Annahme deutlich höher als im Oberwallis. Im Gegensatz zu allen Gemeinden im französischsprachigen Wallis wurde die Änderung in mehreren Oberwalliser Gemeinden abgelehnt, so etwa in Eggerberg, Embd, Ergisch, Fieschertal, Grafschaft, Oberems, Randa, Saas-Balen, Saas-Grund, Salgesch und Zwischbergen. Mit 56,6 Prozent erreichte die Vorlage aber auch im Oberwallis eine klare Mehrheit. Nach Bezirken wurde die Vorlage in allen Oberwalliser Bezirken angenommen, am tiefsten in Leuk mit 54,6 Prozent. Insgesamt 15216 Oberwalliserinnen und Oberwalliser stimmten zu, 11673 sagten Nein. Im Oberwallis gingen nur 47,5 Prozent der Stimmberechtigten an die Urne. Zur höchsten Zustimmung im Wallis kam es in Finhaut mit 76 Prozent Zustimmmung, gefolgt von den Gemeinden Niederwald und Miège mit je 74 Prozent.
Änderung Fortpflanzungsmedizingesetz (PID): angenommen
Beim revidierten Fortpflanzungsmedizingesetz zeigt sich ein deutlicher Graben zwischen der deutsch- und französischsprachigen Bevölkerung. Während das Gesetz, das die Präimplantationsdiagnostik (PID) für Eltern mit einer genetischen Vorgeschichte sowie Paare mit unerfülltem Kinderwunsch erlauben soll, im Mittel- und Unterwallis klar angenommen wird, erteilt das Oberwallis mit 14'446 Nein- (rund 54 Prozent) zu 12'227 Ja-Stimmen dem Gesetz eine Abfuhr. Von den grossen Talgemeinden nahm Brig-Glis die Vorlage an (51 Prozent), während sie in Visp (50,1 Prozent) und in Naters (54 Prozent) abgelehnt wurde. In Zermatt ist die Vorlage mit 55 Prozent ebenfall angenommen worden. Kantonsweit die grösste Ablehnung verzeichnete die Anpassung des Gesetzes mit 77 Prozent in Blatten im Lötschental. Dicht gefolgt von Blitzingen mit 76 Prozent.
Milchkuh-Initiative: abgelehnt
Einen schweren Stand im Wallis hatte die Initiative «Für eine faire Verkehrsfinanzierung» (Milchkuh-Initiative). Die Bevölkerung lehnt die Vorlage mit 69,3 Prozent klar ab, bei einer Stimmbeteiligung von 49,6 Prozent. Noch deutlicher fiel das Resultat mit 70,7 Prozent im Oberwallis aus, wo die Stimmbeteiligung bei 47,6 Prozent lag. Die drei grossen Talgemeinden Naters, Brig-Glis und Visp sagten dabei alle klar nein. Auch in Fiesch etwa waren 218 von 304 Stimmbürger dagegen. Knapper fiel das Resultat beispielsweise in Leukerbad aus, wo 186 von insgesamt 323 Stimmenden ein Nein einwarfen.
«Pro Service public»: abgelehnt
Die Initiative «Pro Service Public» hatte vor dem Walliser Stimmvolk keine Chance: 70'112 Nein-Stimmen stehen 33'985 Ja-Stimmen gegenüber. Die Stimmbeteiligung lag bei 49,5 Prozent. Im Oberwallis stimmten 19'315 Stimmende gegen die Initiative, ein Ja legten 7'561 Oberwalliser in die Urne. Lediglich 47,4 Prozent der 57'952 stimmberechtigten Oberwalliser nahmen an der Abstimmung teil. Gerademal in zwei von 67 Oberwalliser Gemeinden fand die Initiative eine Mehrheit: In Guttet-Feschel und Oberems wollte man die Löhne der Manager in Betrieben mit Bundesbeteilung deckeln.
Bedingungsloses Grundeinkommen: abgelehnt
Die Walliser Stimmbevölkerung lehnt die Initiative «für ein bedingungsloses Grundeinkommen» deutlich ab. Mit 20277 Nein- zu 85'462 Ja-Stimmen konnten sich nicht ganz 20 Prozent für die Vorlage begeistern, die jedem erwachsenen Bürger – unabhängig davon, ob er einer Tätigkeit nachgeht oder nicht – ein monatliches Einkommen von 2500 Franken garantieren wollte. Die Vorlage wurde in allen Walliser Gemeinden abgelehnt, im Oberwallis in zahlreichen Gemeinden gar mit über 90 Prozent. Spitzenreiter ist Simplon-Dorf mit über 95 Prozent, während in Niederwald «nur» 66 Prozent dagegen votierten. In keiner anderen Walliser Gemeinden war der «Zuspruch» so hoch.
hbi / dab / zen / pmo
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Kommentare
petschi - ↑18↓1
Das Wallis stimmt mit der Schweiz? Das Oberwallis leider nicht überall. Wir haben noch Verbündete im APPENZELL und OBWALDEN.......
Eine Freude doch noch :Der neue SVP -Stern KÖPPEL kam nicht gross heraus. Sein suffisantes Lächeln muss er dises mal behalten.Auch FR . geht es fast ebenso!
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Beobachter - ↑9↓25
Schade das die Milch-Kuh- Initiative abgelehnt wurde. Wir haben schlechte Strassen und die müssen Renoviert werden. Leider fehlt jetzt das Geld, den der Autofahrer Finanziert jetzt die Gratis Anwälte der Flüchtlinge, die "Prozesse" können jetzt über Jahre gehen ( kennen wir )
Ich hoffe nur das die Gegner der Milch-Kuh-Initiative auf unseren Stassen, aus Sicherheitstechnischen Gründen keine Unfälle haben. Europa rutscht nach Rechts ( die Europäer wissen warum ) die Schweiz rutscht nach Links. In ein paar Jahren sind wir Flüchtlinge im eigenen Land, aber die IS; Syrer; Afrikaner und usw werden uns sicher helfen.
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petschi - ↑14↓0
ich habe das Gefühl, dass sie nicht wissen was in der Politique rechts und links ist. Dass die Schweiz nach links rutscht ist ein riesiger scoop.
Hans - ↑13↓8
Klara ist wieder da...
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Simon R. - ↑0↓2
@Hans: Gruss nach Eggerberg! :-)
Maria - ↑7↓8
Die Asylgesetzänderung wird noch laaaaaange nicht umgesetzt. Unverständlich! Denn das Problem ist toppaktuell.
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Klara Zenruffinen - ↑34↓19
Die SchweizerInnen haben wieder einmal gezeigt, dass sie den Lügen und der Hetze der frustrierten SVP nicht mehr auf den Leim gehen.
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Beobachter - ↑14↓22
Hallo Frau Bekannte; nicht nur die SVP war dagegen, aber dein Hass auf die SVP ist unerträglich, bis ja selber Schuld.
Alexius - ↑23↓25
Ich hoffe nur, dass das neue Asylgesetz nicht zu einer Willkommenkultur nach deutschem Vorbild führt.
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