Swiss Music Awards | Sina erhält Preis für ihr Lebenswerk
«Als Symbol für die Zukunft aller Frauen in der Musik»
Als erste Frau in der Geschichte der Swiss Music Awards (SMA) erhielt Sina am Samstagabend in Luzern den Outstanding Achievement Award.
Dass Sina als erste Frau in der SMA-Geschichte den Outstanding Achievement Award gewinnen würde, war bereits vor der Verleihung bekannt. Ihre Freundin, die Aargauer SP-Ständerätin Pascale Bruderer, wollte dies in ihrer Laudation nicht mit Worten über Musik begründen. «Als Politikerin sollte man nicht über Dinge reden, von denen man nicht viel Ahnung hat», sagte sie. Und meinte, Sina habe den Preis aus ihrer Sicht dafür verdient, dass sie so «unglaublich echt» ist. «Sie spielt keine Rolle, sie ist einfach immer sich selber.»
Sina selber betonte, diesen Preis nicht als «Quotenpreis» entgegenzunehmen, sondern «als Symbol für die Zukunft aller Frauen in der Musik». Ihnen widme sie diese Auszeichnung.
Mit Deborah Seiler konnte sich zudem eine weitere Oberwalliser Sängerin über eine Auszeichung freuen. Der Preis «Best Breaking Act» ging nämlich an ihre Gruppe «Härz».
Grosse Überraschung
Während im Luzerner Saal des KKL zum ersten Mal die Seitenshow «SMA Live» stattfand, galt der Fokus im Konzertsaal hauptsächlich den Preisen. Den ersten räumten Lo & Leduc als Best Group ab. Für umso «paradoxer» hielt es Lo, dass er den Betonklotz alleine entgegennahm. Doch er und Leduc hätten im Vorfeld per Los entschieden, wer an die SMA dürfe und wer in die Ferien gehen müsse. «Ich habe gewonnen», so Lo.
Mit drei Nominierungen war der Zürcher Mundart-Musiker Bligg als kommerziell erfolgreichster Künstler des letzten Jahres ins 12. SMA-Rennen gegangen. Gewonnen hat er zwei davon - in den Kategorien Best Male Act und Best Album. «Bligg-Fans sind big fans», sagte er in der einer seiner Ansprachen. «Ich habe keine Speech vorbereitet, weil ich nicht damit gerechnet habe», in der anderen.
Den Stein für den Best Hit mussten er und Lo & Leduc jedoch an den Latino-Sänger Loco Escrito abgeben. Dieser gewann, erstmals nominiert, sogleich einen Klotz für «Adiós» und dankte allem voran seiner «wunderschönen Mutter». Er habe ihr immer gesagt «chills, irgendwann kaufe ich dir ein Haus». Daran wolle er weiterhin arbeiten.
Kleine Überraschung
Die Zürcher Indie-Band Black Sea Dahu um Frontsängerin Janina Catherein gewann den von 144 Künstlerinnen und Künstlern verliehene Artist Award. Verkündet wurden die Neuigkeiten via Videobotschaft von Sängerin Sophie Hunger. Sie übrigens ging in der Kategorie Best Female Act leer aus. Dieser Preis ging an die Rapperin Steff la Cheffe. Womit der Bernerin mit ihrem Album «Härz Schritt Macherin» das Comeback nach einer fünfjährigen Schaffenspause geglückt ist.
Eine schöne Überraschungsmeldung: Die Schaffhauser Band The Gardener & The Tree setzten sich in der Kategorie Best Live Act gegen Sophie Hunger und Zeal & Ardor durch. «Wir Habaschen können ja nicht einmal Noten lesen», sagte der «geflashte» Sänger Manuel Felder bei seiner Rede.
Den vom Preis als SRF 3 Best Talent ging «hochverdient», wie die Off-Stimme sagte, an Marius Baer. Der Appenzeller Sänger, der schon als der Schweizer Joe Cocker oder Rag'n'Bone betitelt wurde, war sichtlich gerührt und wollte die Bühne fast schon vor dem Gruppenbild mit allen bisherigen Sieger dieser Kategorie (darunter Steff la Cheffe oder Nemo) verlassen.
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