Brauchtum | Unter dem Kommando von zwei Hauptmännern und einer Hauptfrau
Simpiler Karwochenbrauch lebt
Der Brauch des Rällens anstelle des Läutens der Kirchenglocken wurde während der diesjährigen Karwoche durch die Schulkinder in Simplon Dorf wacker gepflegt.
Gemäss alt hergebrachter Aussage befinden sich die Kirchenglocken vom Gründonnerstagabend bis Karsamstagnacht in Rom. Deshalb ziehen Schulkinder mit ihren Holzinstrumenten durch das Dorf und übernehmen den Part der Kirchenglocken zum Aufruf der Gebetszeiten und zur Einladung zu den kirchlichen Feiern. Dies beginnt schon mit dem Betenrällu morgens um sechs Uhr.
Am Mittwoch fand man sich zum «Schtabu» auf dem Dorfplatz ein, um die Reihenfolge der Räller gemäss deren Lautstärke einzuteilen. Das Kommando hatten zwei Buben und ein Mädchen im Orientierungsschulalter, eingekleidet mit Mütze und Jacke aus der Söldnerzeit und ausgerüstet mit einem Säbel.
Der Dorfschreiner repariert Rällen oder fertigt auch neue an und die Kulturvereinigung steht dem Geschehen Pate, sodass sich der Brauch bis in die heutige Zeit behaupten konnte und wohl auch Zukunft hat.
pd/map
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