Insekten | Liebesleuchten für eine intakte Umwelt
Sie glühen beim Paaren
Jetzt an lauen Juliabenden sind sie oft zu sehen: Die Glühwürmchen. Das grünliche Leuchten signalisiert ihre Partnersuche. Wie anderen Insekten auch machen ihnen die Zerstörung des Lebensraums, der Einsatz von Pestiziden und die Lichtverschmutzung zu schaffen.
Glühwürmchen sind keine fliegenden Würmer, sondern Käfer. Sie glühen auch nicht, wie es der Name verheisst, sondern sie verbreiten kaltes Licht. Im Hinterleib der kleinen Tierchen findet eine biochemische Reaktion statt, bei der Energie in Licht umgewandelt wird: «Und dies mit fast 100-prozentiger Energieeffizienz», sagt Christian Raboud, Vorstandsmitglied des Natur- und Vogelschutzvereins Oberwallis.
Das Glühwürmchen steht dieses Jahr gar besonders im Rampenlicht, ist es doch zum Tier des Jahres 2019 gekürt worden. In der Schweiz sind vier Arten auszumachen, der Grosse Leuchtkäfer ist im Wallis am häufigsten verbreitet. Das Leuchten ist eine biologische Notwendigkeit, da es bei der Partnersuche hilft. Die leuchtenden Weibchen warten auf den Besuch eines liebeshungrigen Männchens.
Vor allem die industrialisierte und intensive Landwirtschaft mit vielen unnötigen Pestiziden und Insektiziden, die Versiegelung fruchtbaren Bodens, monotone Siedlungsräume sowie der Klimawandel würden zum Verschwinden dieser und weiterer Insekten führen, erklärt Raboud. «Leuchtkäfer benötigen auf kleinem Raum eine vielseitig strukturierte Umgebung mit sonnigen und schattigen Orten.»
Das Glüwürmchen braucht zusätzlich Dunkelheit. Wo die Nacht durch Kunstlicht zum Tag wird, leuchtet das Glühwürmchen-Weibchen vergebens. «Die Männchen finden ihre Partnerinnen nicht», berichtet Raboud.
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