Naturgefahren | 1000 Tonnen Fels drohten auf die Saastalstrasse niederzugehen
Sicherheitssprengung am Deibfels bei Eisten
Am Montag musste am Deibfels bei Eisten aus Sicherheitsgründen eine Felspartie weggesprengt werden. Für eine Stunde stand deswegen der Verkehr still.
Seit Jahren bereitet der Deibfels oberhalb der Saastalstrasse zwischen Eisten und Stalden den Sicherheitsverantwortlichen des Kantons grosse Sorgen. Immer wieder brechen kleinere und grössere Felsbrocken aus der Wand heraus und donnern talwärts. Der betroffene Strassenabschnitt ist mit zwei Galerien und mit Steinschlagnetzen geschützt. Das letzte grosse Ereignis datiert vom Frühjahr 2015, als sich einige tausend Kubik Felsmaterial lösten und zu Tal stürzten. Dank eines Überwachungssystems im Gebiet, das bereits seit zehn Jahren installiert ist, konnte die Kantonsstrasse rechtzeitig für den Verkehr gesperrt werden.
Sensor warnte vor Felsabbruch
«In den vergangenen Wochen zeigte einer der Sensoren des Systems beunruhigende Werte, nachdem dieser in den letzten zehn Jahren keine Talbewegungen anzeigte. Deshalb wurde die betroffene Stelle von einem Geologen genauer untersucht. Mit dem Fazit, dass die Felspartie aus Sicherheitsgründen weggesprengt wird», erklärt Philippe Gsponer, Geologe bei der kantonalen Dienststelle für Strassen, Verkehr und Flussbau. «Das Felspaket, das mit Rissen von der Wand abgetrennt war, schob sich pro Tag wenige Millimeter talwärts.» Ursache waren möglicherweise die anhaltend grossen Niederschläge im Mai und Juni.
In der beinahe senkrechten Wand die Sprenglöcher zu bohren, war kein leichtes Unterfangen für die Mitarbeiter der mit der Sprengung betrauten Sprengtechnik-GFS aus St. Niklaus. «Vier bis fünf Mann waren während Wochen mit dieser Arbeit beschäftigt. Teils mussten sie seilunterstützt zu Werke gehen. Die Vorbereitungsarbeiten mussten mehrmals wegen Schlechtwetter und Nebel unterbrochen werden», erklärt Geschäftsinhaber Willy Gitz. Unter seiner Regie wurden am Montag die Sprenglöcher mit 150 Kilogramm Sprengstoff «scharf» gemacht. Die Zündung erfolgte um 14.15 Uhr und zeitigte das Resultat, das man sich das erhofft hatte.
Mehr zur Sprengung des gefährlichen Felspakets am Deibfels im Saastal lesen Sie im «Walliser Boten» vom Dienstag.
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