Glaube | Der Seelsorgerat Oberwallis tagte in diesem Jahr in Stalden
«Du bist immer eine Mission»
Am diesjährigen Kongress des Seelsorgerats Oberwallis stand der für viele Leute vorbelastete Begriff «Mission» im Zentrum. Diakon und Direktor von Missio Schweiz, Martin Brunner-Artho, hielt ein Referat, animierte dabei aber auch die Kongressteilnehmer zur aktiven Teilnahme. Es entstand ein reger Austausch.
Der von Papst Franziskus ausgerufene Monat der Weltmission im Oktober ist vorbei. Damit sei die Arbeit aber noch lange nicht getan, führte Generalvikar Richard Lehner den Referenten Martin Brunner-Artho ein. Es gehe darum, dass dieser Monat nachhaltig sei und die Missionsstrukturen in der Schweiz nicht in Vergessenheit geraten. Denn: In den vergangen Jahren wurde ein grosser Teil dieser Strukturen aufgehoben.
Bis auf Missio Schweiz, wo Diakon Martin Brunner-Artho als Direktor vorsteht. «Man kann über den Verlust der Missionstrukturen traurig sein», sagt Brunner Artho, «Man kann darin aber auch eine Chance sehen.» Während diese Arbeit zuvor delegiert wurde, müsse diese nun wieder überall stattfinden. So wie es Papst Franziskus fordere. Dabei muss der Missionsbegriff neu verstanden werden. Fernab der teilweise negativen Konnotation, die ihm aus den vorigen Jahrhunderten anhaftet. Der Begriff Mission ist gemäss Papst Franziskus aber kein Begriff, der für den Auszug in die Ferne steht. Mission sei hier und bei sich selbst genauso wichtig wie irgendwo auf der Welt. Sie sei nicht bloss ein Auftrag, der Getaufte sei selbst Mission. «Ich bin immer eine Mission; du bist immer eine Mission; jede Getaufte und jeder Getaufte ist eine Mission», zitiert Brunner-Artho den Papst. Als Getaufte sei man ein Gesandter – und Teil von Gottes Mission. Ab da sei das Leben jedes einzelnen auf Gott und die Liebe zu den Menschen ausgerichtet.
In der Folge forderte Brunner-Artho die anwesenden Pfarrer, Diakone, Ordensschwestern und alle anderen Kongressbesucher dazu auf, die Frage «Was ist unsere Mission – und eure?» in kleinen Gruppen zu beantworten. Dabei kamen vielfältige Gedanken zutage. Es gehe darum, in den Herzen der Menschen anzukommen. Die Menschen zu berühren, füreinander da zu sein und den Glauben zu leben. Aufgabe der Pfarrei sei es deshalb, Ort für solche Begegnungen und Beziehungen zu sein – und Gott mit allen Sinnen erlebbar zu machen, erklärte die eine Gruppe. Eine andere Gruppe mahnte, dass die eigene innere Überzeugung vorhanden sein müsse. Ohne die nötige Ausstrahlung und ein Vorleben in der Praxis könne die Botschaft des Glaubens nicht auf andere übergehen.
mas
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