Landwirtschaft | DV des Oberwalliser Ziegenzuchtverbands
Schnydrig übernimmt für Grand
Am Samstagnachmittag hielt der Oberwalliser Ziegenzuchtverband (OZIV) im Gemeindesaal von Bratsch seine ordentliche Delegiertenversammlung ab. Die Delegierten wählten Vorstandsmitglied Urs Schnydrig zum neuen Präsidenten. Dieser übernimmt damit die Nachfolge von Reinhard Grand. Neu in den Vorstand gewählt wurde zudem Damian Treyer.
In seinem letzten Jahresbericht blickte der scheidende Verbandspräsident Reinhard Grand auf ein abwechslungsreiches Jahr zurück. «Einer der grossen Höhepunkte war sicher der Bockmarkt in Naters. Die Organisation klappte erneut tadellos. Und Albin Ebnöther, der vor mehreren Jahren schon mal in Naters richtete, war voll des Lobes über die gute Entwicklung der Beckenpartie bei den Schwarzhalsziegenböcken.»
Des Weiteren haben Martin Andres und David Bittel die Ausbildung zum Experten bestanden. Edwin Eggel, der am Bockmarkt Naters den Mister stellte, reichte indessen seine Demission als Experte/Chefexperte ein.
Wolf und Agrarpolitik die grossen Sorgenkinder
Die DV in Bratsch fand im Beisein von Nationalrat Franz Ruppen und Ständerat Beat Rieder statt. Die Oberwalliser Parlamentarier sicherten dem Verband ihre Unterstützung in Bundesbern zu. So sieht Ruppen etwa im neuen Jagdgesetz eine Verbesserung für die Wolfsproblematik. Die Kantone würden demnach mehr Kompetenzen erhalten, was die Situation für die Geissler etwas entschärfen könnte.
Rieder blickt derweil mit Sorgenfalten auf die neue Agrarpolitik des Bundes. Der Grossteil der National- und Ständeräte finde für die Nebenerwerbslandwirte kein Gehör. Das Wallis als Alpkanton sei damit der grosse Verlierer. Ziel sei nun, die Bürokratie auf ein Minimum zu reduzieren, sodass nicht noch mehr Landwirte ihre Tätigkeit aufgeben würden.
Gleichzeitig appelliert Rieder an die Ziegenzüchter, sich besser in Szene zu setzen; sei es in Bezug auf die Landschaftspflege, den Tourismus oder ihre einzigartigen Produkte. Ein paar Tierschauen würde da nicht ausreichen. Vor allem in den grösseren Zentrumsgemeinden sei die Arbeit der Ziegenzüchter wenig bekannt. Noch schlimmer sei es in den Städten. Dort hätten viele noch nie in ihrem Leben eine Ziege gesehen, geschweige denn wären sie für deren Bedeutung für die Kulturlandpflege sensibilisiert.
Urs Schnydrig als neuer Verbandspräsident nimmt den Ball auf und ist gewillt, die Landwirtschaft besser zu vermarkten; inklusive dem Ziegenfleisch, das in der Walliser Gastronomie immer noch ein Mauerblümchendasein fristet.
Mehr zum Thema im WB vom 4. Februar 2019
mk
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