Bundesrat will weitere Schritte festlegen
Schneesportzentrum: Fiesch und Crans nicht erste Wahl
Am Donnerstag wurde in Magglingen vom Bundesamt für Sport der Evaluationsbericht zum Nationalen Schneesportzentrum präsentiert. Die Nase vorn hat die Kandidatur Lenzerheide.
In den letzten Monaten hat die Projektaufsicht unter der Leitung des Bundesamts für Sport BASPO neun mögliche Standorte für ein Nationales Schneesportzentrum eingehend geprüft. Die Bewerbungsdossiers wurden gemäss den kommunizierten Kriterien bewertet und die Angaben durch einen Besuch an den jeweiligen Standorten verifiziert und ergänzt.
Beim am Donnerstag in Magglingen vorgestellten Evaluationsbericht handelt es sich um einen technischen Bericht, der keine Empfehlung enthält. Bewertet wird die Eignung der neun Standorte in Bezug auf die definierten Anforderungen für ein Nationales Schneesportzentrum.
Die Evaluation wurde in zwei Bewertungsstufen unterteilt: In einem ersten Schritt wurden die Hauptfaktoren bewertet: Schneesicherheit des Skigebiets und des Zentrumsstandorts, Erschliessung innerhalb des Standorts, Erreichbarkeit, Verfügbarkeit / Infrastruktur. In einem zweiten Schritt wurden diese und zahlreiche weitere Faktoren vertieft analysiert und bewertet.
Die Evaluation führte zu folgender Gesamtpunktevergabe: Lenzerheide (GR), 769.20, 0% (Differenz zur höchsten Punktzahl); Andermatt (UR), 756.54, - 1.6%; S-chanf (GR), 740.66, - 3.7%; Engelberg (OW), 675.96, - 12.1 %; Fiesch (VS), 670.93, - 12.8%; Davos (GR), 630.37, - 18.1%; Wildhaus (SG), 608.26, - 20.9%; Grindelwald (BE), 588.74, - 23.5%; Crans-Montana (VS), 566.27, - 26,4%.
Die kursiv gedruckten Standorte haben bei einem der Hauptkriterien das Soll nicht erreicht und wären formal für die zweite Stufe des Bewertungsverfahrens nicht mehr zugelassen gewesen. Im Sinn der Vollständigkeit, der Transparenz und angesichts des weiteren Wegs der Dossiers wurden die Kriterien der zweiten Stufe jedoch auch für diese Bewerber bewertet. Die Bewerber haben nun einen Monat Zeit, allfällige offene Fragen zum Evaluationsbericht der Projektleitung zu unterbreiten.
Entscheid fällt im sportpolitischen Kontext
Der Entscheid bezüglich der Schaffung eines Nationalen Schneesportzentrums kann nicht allein auf der Grundlage des nun veröffentlichten Evaluationsberichts gefällt werden. Zu berücksichtigen sind etwa finanzpolitische Aspekte und aktuelle parlamentarische Vorstösse zur Förderung des Schneesports sowie des Leistungs- und Breitensports. In diesem Kontext wird der Bundesrat im ersten Halbjahr 2014 eine Aussprache führen und die weiteren Schritte festlegen.
Das Nationale Schneesportzentrum soll dereinst für Schulen optimale Voraussetzungen zur Durchführung von Schneesportlagern schaffen; es soll für Aus- und Weiterbildungskurse im Schneesport dienen wie auch möglichen Ansprüchen des Leistungssports gerecht werden. Zudem soll sich der Betrieb dieses Zentrums nicht auf den Winter beschränken, sondern auch im Sommer zu Gunsten des Sports genutzt werden können.
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Kommentare
Andreas - ↑0↓0
Mafia wieder einmal!
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Hepp Oliver aus Gelsenkirchen / Deutschland / Fiesch - ↑0↓0
Fiesch bündelt verschiedene Voraussetzungen, sei es infrastrukturell, die Verkehrliche Anbindung vor Ort und regional, die Unterbringungssituation und bietet auch eine sehr hohe Schneesicherheit. Desweiteren bietet auch das Wallis regional verschiedenste Schneesport-Trainigsmöglichkeiten zu jeder Jahreszeit!
Und jetzt fragt man sich noch, wohin das Schneesportzentrum hin soll!
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mmx - ↑0↓0
Wenn der Schweizer Schneeport langfristig Spitzenathleten hervorbringen will, dann soll das Zentrum da stehen, wo die besten Bedingungen herrschen. Wenn das nun mal Lenzerheide ist, dann ist es halt so. Wollen wir Medaillen oder nur Geld? Bei den Kommentaren hier scheint es so, als ob es nur um Geld geht. Für mich unverständlich, aber die Opferrolle haben wir ja in letzter Zeit gut drauf...
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mmx - ↑0↓0
@ A.Z. Das haben Sie falsch verstanden: vgl.: http://www.baspo.admin.ch/internet/baspo/de/home/aktuell/dossiers/nationales_schneesportzentrum/uebersicht.html. Es geht ganz klar um eine Ausbildungsstätte für Athleten. Skischulen gibt es genug. Also hat es nichts damit zu tun, das Interesse zu wecken. Auch dazu werden derzeit genug Programme lanciert.
A.Z. - ↑0↓0
Das Schneeportzentrum verfolgt nicht in erster Linie Spitzenatlethen hervorzubringen, sondern es will das Interesse am Schneesport in der breiten Schweizer Jugend wieder wecken und damit die Lebensgrundlage der Touristikregionen langfristig stützen. Es ist ja bekannt,dass man als Erwachsener gerne an den Ort zurückkehrt,wo man Skifahren gelernt hat. Somit geht es klar um's Geld. Das ist legitim.
mmx - ↑0↓0
Danke, dass Sie mir unterstellen ich sein Bündner... bin aber Leuker
jaja - ↑0↓0
Als Bündner sollten Sie nicht in der Wir-Form schreiben...
Juhuiichbikeisgrüezi - ↑0↓0
Wem den tatsächlich so wäre, dann würde ich folgende Konsequenzen ziehen:
- Die Sommerskigebiete in Saas Fee und Zermatt für die Skinationalmannschaft sperren (können ja im Sommer auf den Gletschern in Obwalden trainieren ; ))
- Ski Valais soll sich Luxemburg anschließen...
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A.Z. - ↑0↓0
Da haben wir einen weiteren Beweis. Nach dem negativen Entscheid betreffend der militärischen Übungs- und Flugplätze im Wallis geht auch das Nationale Schneesportzentrum für's Wallis verloren. Unser Staatsrat Freysinger hat wohl doch keinen Draht zu seinem Parteikollegen Bundesrat Maurer. Fehlt noch, dass die von ihm versprochene Milllarde auch nicht kommt.
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Superoski - ↑0↓0
Die Milliarde von Superoski wird eh ni kommen...