Tourismus | GV der Saastal Bergbahnen
Schmach für Zurbriggen und Flaig
Im Zuge der Rekapitalisierung der Saas-Fee Bergbahnen schrieb das Unternehmen im Geschäftsjahr 2017/18 einen Rekordverlust von über 16 Millionen Franken. Aber auch das Betriebsergebnis selbst fiel auffallend schlecht aus.
Die 218 Aktionäre taten ihren Unmut an der gestrigen GV in der Turnhalle von Saas-Fee kund und erteilten Pirmin Zurbriggen, ehemaliger VR-Präsident, sowie Rainer Flaig, ehemaliger CEO und Verwaltungsrat, keine Entlastung.
Der Verlustvortrag der Vorjahre betrug 3,85 Millionen und der aufgelaufene ordentliche Verlust im Geschäftsjahr 2017/18 belief sich auf 4,31 Millionen. Durch die notwendigen Wertberichtigungen im Rahmen der Rekapitalisierung des Unternehmens schwoll der Verlust um weitere 12,04 Millionen auf 16,35 Millionen an. Das ist nicht nur in der Geschichte der Saastal Bergbahnen einmalig, sondern auch für den neuen VR-Präsidenten und Hauptinvestor Peter Schröcksnadel. Dieser führte in Laufe seiner langen Karriere zwar schon etliche Bergbahnunternehmen. Doch einen solch hohen Verlust hatte er noch nirgends verbuchen müssen.
Unter dem Strich musste das Geschäftsjahr – primär aufgrund der Entwicklung der Wintercard – mit einem ausserordentlich schlechten Jahresergebnis abgeschlossen werden, wie CEO Urs Zurbriggen bilanziert: «Der Umsatz fiel um 3,88 Millionen auf 25,14 Millionen, was einem Rückgang von 13,37 Prozent entspricht. Dies, obwohl durch die teilweise Integration der Berggastronomie der Umsatzrückgang abgeschwächt werden konnte.» Insbesondere die Entwicklung beim Schneesportertrag von 20,89 Millionen im Vorjahr auf 17,76 Millionen wäre dramatisch gewesen.
Zurbriggen führt das hauptsächtlich auf zwei Gründe zurück: «Erstens musste beim Ertrag der Wintercard gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang von 2,49 Millionen (-20,1 Prozent) hingenommen werden. Das geplante Verkaufsziel wurde deutlich nicht erreicht; auch nicht durch die Erweiterung der Wintercard auf das Skigebiet Hohsaas. Der anteilsmässige Umsatz musste dem Nachbarunternehmen aus Saas-Grund abgetreten werden.» Aus unternehmerischer Sicht wäre die Integration von den Berbbahnen Hohsaas deshalb eine bedeutende finanzielle Belastung gewesen. Zudem hätten die Schliesstage im Winter (durch Wetterkapriolen) bei den Schneesportprodukten an der Tageskasse zu einem Ertragsrückgang von 0,7 Millionen (-12,5 Prozent) geführt.
Mehr zum Thema im WB vom 29. März 2018
Artikel
Kommentare
Noch kein Kommentar