Fahrplan 2019 | Nächtliches Zeitfenster für Bauarbeiten wird verlängert
SBB reduziert Verbindungen zwischen Lausanne und Brig
Der Fahrplan 2019 tritt am 9. Dezember in Kraft. Die SBB will auch im kommenden Jahr mehr als eine Milliarde Franken in neues und revidiertes Rollmaterial investieren.
Ab dem Fahrplanwechsel verkehren während der Hauptverkehrszeiten zwischen St. Gallen und Zürich neu bis zu vier Fernverkehrszüge pro Stunde und Richtung. Zwischen Romanshorn und Zürich verkürzt sich die Fahrzeit um bis zu vier Minuten. Die Zentralschweiz profitiert neu von einer direkten Verbindung über Zürich zu Winterthur. Auf der Nord-Süd-Achse verkehren die frühen Direktverbindungen von Basel über Luzern durch den Gotthard-Basistunnel nach Locarno neu täglich. In der Westschweiz wird mit der Einführung des Viertelstundentakts zwischen Lancy-Pont-Rouge und Coppet die erste Etappe des Léman Express realisiert.
Im grenzüberschreitenden Personenverkehr werden insgesamt zehn Zugspaare pro Tag auf der Linie Biel–Delle bis nach Belfort-Montbéliard TGV verlängert. Dort besteht in der Regel Anschluss an den TGV nach Paris, Lyon, Luxembourg oder Marseille.
In Deutschland wird die Strecke zwischen Geltendorf und Lindau (D) auf der Strecke Zürich–München, wie 2018 begonnen, weiter ausgebaut und elektrifiziert. Aufgrund dieser umfangreichen Bauarbeiten wird das EuroCity-Angebot übergangsweise von vier auf drei Zugspaare pro Tag reduziert. Als Ersatz wird das Angebot der InterCity-Busse ausgebaut. Mit Abschluss der Arbeiten voraussichtlich Ende 2020 verkehren zwischen Zürich und München täglich sechs Züge hin und zurück. Die Reisezeit verkürzt sich von viereinhalb auf dreieinhalb Stunden.
Neue Züge für die Ost-West-Achse
Ab dem Fahrplanwechsel bringt der FV-Dosto auf der Ost-West-Achse zwischen St. Gallen–Bern–Genf Flughafen mehr Komfort und Sitzplätze. Die Züge verkehren als bis zu 400 Meter lange Kompositionen und bieten rund 1300 Sitzplätze. Sie verfügen über Servicezonen wie Restaurant und Familienwagen sowie Multifunktionszonen für Reisende mit eingeschränkter Mobilität, Veloselbstverlad und Gepäck.
Die SBB investiert laufend in ihre Züge: Aktuell modernisiert sie für über 300 Millionen Franken die gesamte IC2000-Flotte und startet die Aufwertung der 43 Interregio-Doppelstockzüge (IR-Dosto) für rund 20 Millionen Franken. Auch in die Instandhaltung der Züge investiert die SBB zusätzlich mehrere hundert Millionen Franken. Zusätzlich werden in den kommenden Jahren rund 250 Millionen Franken in den Ausbau der Instandhaltungsanlagen und damit in zusätzliche Industriearbeitsplätze und den Standort Schweiz investiert.
Unterhaltsarbeiten in der ganzen Schweiz
Damit Reisende auch in Zukunft sicher unterwegs sind und pünktlich ankommen, investiert die SBB auch im nächsten Jahr in den Unterhalt und Ausbau der Bahninfrastruktur. Die SBB will die Effizienz steigern, indem sie die notwendigen Arbeiten möglichst bündelt und diese in längeren Bauintervallen ausführt. Damit die Betriebsstabilität während der Hauptverkehrszeiten möglichst wenig beeinträchtigt wird, verlängert die SBB die nächtlichen Zeitfenster für die Bau- und Unterhaltsarbeiten. Im Fahrplan 2019 wird deshalb das Angebot auf den Strecken Lausanne–Genève-Aéroport und Lausanne–Brig von Sonntag bis Donnerstag in den Randstunden mit geringerem Passagieraufkommen ab 20 Uhr reduziert.
Baustellen mit Auswirkungen auf den Bahnbetrieb gibt es auch im Tessin: Insbesondere zwischen Bellinzona und Giubiasco sowie zwischen Locarno und Cadenazzo und im Raum Chiasso sind Totalsperren während der Nacht oder an Wochenenden mit Bahnersatzbetrieb geplant. Im Mittelland halten die Fernverkehrszüge von April bis Oktober nicht mehr in Oensingen aufgrund von Bauarbeiten am Mittelperron.
Neue Doppelspur am Zugersee Ost
Ab Mitte 2019 starten zudem die Ausbauarbeiten am Zugersee Ost. Dort wird die SBB bis Ende 2020 bei Walchwil eine 1,7 Kilometer lange neue Doppelspur bauen sowie die Strecke erneuern. Während der Bauarbeiten wird die Strecke am Ostufer des Zugersees für eineinhalb Jahre gesperrt. Die Züge werden umgeleitet und das Busangebot während der Bauzeit erweitert. Die Reisezeit auf der Nord-Süd-Achse wird sich während der Sperre um rund 10 bis 15 Minuten verlängern.
pd/map
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