Mordfälle | Frankreich will im Wallis ermitteln
«Sadist von Romont» für weitere Morde verantwortlich?
Der 1989 im Wallis verurteilte Michel Peiry, auch bekannt als der «Sadist von Romont», steht unter Verdacht, in den 80er-Jahren zwei weitere Morde im französischen Isère verübt zu haben. Frankreich hat nun ein Rechtshilfegesuch an die Schweiz gestellt.
Die französischen Behörden wollen mehrere ungeklärte Fälle im Raum Isère klären. In den 80er-Jahren waren dort 12 Kinder spurlos verschwunden. Einige wurden später tot gefunden, andere gelten bis heute als vermisst. Nur drei Fälle konnten geklärt werden, zwei davon im Juli 2013. Nun sollen drei weitere Fälle neu aufgerollt werden, wie «20 Minuten» gestützt auf einen Bericht der Zeitung «Le Parisien» am Dienstag berichtete.
Als möglicher Täter in zwei dieser Fälle soll Michel Peiry in Frage kommen. Es gebe Hinweise darauf, dass sich dieser 1983 zur selben Zeit wie die Opfer in Frankreich aufgehalten haben könnte. Die französischen Behörden haben deshalb ein Rechtshilfegesuch an die Schweizer Behörden gestellt. Sie wollen Einsicht in die Akten, die bei den Walliser Behörden liegen.
Grausamer Mord im Wallis
Am 1. Mai 1987 im Kanton Freiburg verhaftet, war der «Sadist von Romont» im Herbst 1989 vom Walliser Bezirksgericht von Entremont in Sembrancher wegen Mord, Nötigung, Diebstahl, Freiheitsberaubung, Entführung, Unzucht mit Kindern und weiteren Delikten zu lebenslangem Zuchthaus verurteilt worden. Er sitzt seither im Waadtländer Hochsicherheitsgefängnis Bochuz in Isolationshaft.
Peiry hatte gestanden, zwischen 1981 und 1987 mindestens fünf Jugendliche, zumeist junge Autostopper, getötet und weitere gefoltert zu haben. Im Kanton Wallis war ihm am 7. Mai 1986 ein 15-jähriger Junge zum Opfer gefallen. Die Polizei hatte die halb verbrannte und gefesselte Leiche damals in einem Wald oberhalb von Albinen entdeckt.
pmo
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