Berge | Zuversicht nach einem durchzogenen Hüttenjahr 2017
SAC-Hütten für den Bergsommer gerüstet
OBERWALLIS | Seit Anfang Juli sind selbst die abgelegensten SAC-Hütten im Hochgebirge wieder bewartet. Die Betreiber sind für die Sommersaison 2018 bereit.
Das Jahr 2017 hatte für die 153 Hütten des Schweizer Alpenclubs (SAC) mit ihren 9000 Schlafplätzen nicht nur sonnige Tage. Viele mussten mit einem Übernachtungsrückgang fertigwerden, zumeist verursacht durch ungünstige Witterungsbedingungen – insbesondere an den Wochenenden. Das war in der Frühjahrssaison 2018 nicht anders. Viele Skitourengänger sagten ihre Buchungen wieder ab. Verspricht die Wetterprognose nicht Sonnenschein, bleiben sie zu Hause. Das ist durchaus nachvollziehbar, hat aber Konsequenzen (siehe Box).
Den Winter wettmachen
Dario Andenmatten, seit 2014 Hüttenwart auf der Britanniahütte (3030 m) ob Saas-Fee, sagt, «dass wir zwischen Ende Februar und Ende Mai rund 1000 Übernachtungen weniger hatten». Das gilt es nun mit seinem gastfreundlichen Team wettzumachen. Optimistisch stimmt ihn auch die Schneelage. «Auf dem Hohlaub- und dem Allalingletscher liegen noch anderthalb Meter Schnee. Das animiert zu einem Besuch des eben frisch eröffneten Gletscher-Trails, der ohne Bergführer gefahrenlos absolviert werden kann», sagt der Hüttenwart. Vor Jahresfrist waren die beiden Gletscher bereits aper. Bei anderen Hütten in Gletschernähe ist die Situation ähnlich. Der viele Schnee liess etwa Hollandiahütte, Oberaarjoch- und Oberaletschhütte erst in den letzten Tagen den Sommerbetrieb starten. Die Hütten sind nun bis Ende September durchgehend geöffnet.
Familienangebote
Die Britanniahütte ist durch ihre Höhe und die Nähe zur Felskinn-Bahn prädestiniert für ein Abenteuer mit Übernachtung am Berg, etwa auch für Familien, die weniger alpinistische Ambitionen hegen. Die 134 Plätze sind teils in kleineren Zimmern verfügbar. Das erlaubt eine ungestörte individuelle Tagwache. Ab der Britanniahütte sind die meistbegangenen Touren der Hohlaubgrat aufs Allalin sowie das Strahlhorn. «Familienangebote» werden vom SAC bewusst propagiert – und auch geschätzt, wie die Belegungs-Statistik zeigt. Seit einigen Jahren schon verzeichnet die Hütte der Sektion Genf von allen SAC-Unterkünften am meisten Übernachtungen. 2017 waren es 8149, gefolgt von der eben neu renovierten und erweiterten Lämmerenhütte ob Leukerbad (6556 Logiernächte) und der Monte-Rosa-Hütte mit 6371 Übernachtungen. Diese Hütte befand sich im letzten Jahr mit einem Plus von 25 Prozent wieder im klaren Aufwärtstrend, nachdem sie im ersten vollen Betriebsjahr 2010 über 10 000 Besucher gezählt hatte. Mit der Konkordiahütte (6176) und der Moiryhütte (5633) befinden sich bezüglich Belegung auch die nächstplatzierten Hütten im Wallis. Mit der Cabane de Dix (5547), der Cabane de Tracuit (5332) und der Cabane de Trient (4673) sind weitere Walliser Hütten unter jenen mit der höchsten Belegung.
Bessere Planung
Unzufriedenheit brachte in den letzten Jahren das Kundenverhalten bei den Reservierungen. Immer wieder blieben Einzelgäste wie Gruppen ohne sich abzumelden den Hütten fern. Das führte zu Ertragsausfällen, zumal bei Vollbestand anderen Interessenten im Vorfeld abgesagt worden war. Hier haben sich die SAC-Hütten nach längeren Diskussionen nun auf eine einheitliche Handhabung geeinigt.tr
Gebühren fürs Nichterscheinen
Wer nach einer Reservation den Hütten ohne Abmeldung fernbleibt, soll neu 20 Franken bezahlen. Bis
24 Stunden zuvor werden Annullierungen kostenfrei akzeptiert, für Gruppen über zwölf Personen beträgt diese Mutationsfrist 48 Stunden. Je mehr sich das Reservierungssystem «Alpsonline» durchsetzt, desto einfacher werden die Rückgriffmöglichkeiten.
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